E-Commerce

Pandemie forciert Online-Warenhandel

Der Online-Handel mit Waren ist im Coronakrisenjahr in den deutschsprachigen Märkten kräftig gewachsen. Mit einem Umsatzvolumen von insgesamt erstmals über 100 Mrd. Euro ist die DACH-Region im E-Commerce führend in Europa.

Pandemie forciert Online-Warenhandel

ste Hamburg

Der E-Commerce mit Waren, die von Endverbrauchern erworben werden, hat im Coronakrisenjahr 2020 in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) erstmals ein Gesamtvolumen einschließlich Umsatzsteuer von mehr als 100 Mrd. Euro erreicht. Damit sei in den deutschsprachigen Märkten mehr umgesetzt worden als in jedem anderen Sprachraum in Europa, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) mit.

In den drei Ländern seien im vergangenen Jahr im Mittel Waren pro Kopf für etwa 1000 Euro bestellt worden. Das sei – gemessen an einem Volumen von rund 46,4 Mrd. Euro sowie 67 Millionen Einwohnern – mehr als in Frankreich, aber noch deutlich weniger als in England mit ca. 1233 Euro pro Kopf und Jahr. Zugleich kommen die DACH-Märkte den Angaben zufolge aktuell insgesamt auf ein Viertel des E-Commerce-Warenumsatzes in den USA.

Das prozentual stärkste Wachstum in den deutschsprachigen Märkten verbuchte 2020 die Schweiz, wo Konsumenten für 13,1 Mrd. sfr (11,8 Mrd. Euro) Waren und Güter online einkauften – eine Steigerung verglichen mit dem Vorjahr um 2,8 Mrd. sfr oder 27,2%. Innerhalb von sechs Jahren hätten sich die Online-Einkäufe damit verdoppelt. In Österreich, wo der Online-Handel im vergangenen Jahr mit 17,4% so stark zugelegt habe wie nie zuvor, wurden im E-Commerce erstmals mehr als 8,5 Mrd. Euro erwirtschaftet, so der BEVH. Der über mobile Endgeräte erreichte Umsatz habe sich dabei mit über 50% deutlich stärker erhöht als in Deutschland (+11,1%). Der An­teil des Mobile Commerce am ge­samten E-Commerce sei in Deutschland jedoch mehr als doppelt so hoch wie in Österreich. Insgesamt lagen die Online-Umsätze mit Waren in Deutschland 2020 mit 83,3 Mrd. Euro um 14,6% über dem Niveau von 2019 und um 3,3 Prozentpunkte über dem Wachstumsschnitt der drei vorangegangenen Jahre von 11,3%.

Am stärksten legte laut BEVH in allen drei DACH-Märkten der E-Commerce mit Lebensmitteln zu, obwohl es während der Coronakrise zu keinen Ladenschließungen im Lebensmittelhandel kam. Den deutlich größten Umsatz erreicht der E-Food-Sektor in der Schweiz.