Pandemie sorgt bei Zooplus für Schub
sck München – Zooplus setzt sich selbst höhere Maßstäbe. Aufgrund eines geänderten Kaufverhaltens der Konsumenten in der Corona-Pandemie setzt der Einzelhandel im Internet seinen Siegeszug noch schneller fort. Von diesem Trend profitiert der Online-Tiernahrungshändler aus München. Die Führung des SDax-Mitglieds will im kommenden Jahr beim Konzernumsatz erstmals die Schwelle von 2 Mrd. Euro überschreiten. Der Vorstand peilt 2021 Erlöse in einer Bandbreite von 2,04 Mrd. bis 2,14 Mrd. Euro an.Das operative Ergebnis (Ebitda) soll auf eine Spanne von 40 Mill. bis 80 Mill. Euro zulegen – ein firmeneigener Rekord. Das impliziert eine operative Umsatzrendite von 2 bis 4 %. In den ersten neun Monaten dieses Jahres erreichte Zooplus 3,7 (i.V. 0,6) %.Das kündigte die Geschäftsführung vor Investoren im Rahmen eines Kapitalmarkttages an. Zeitgleich veröffentlichte das Unternehmen seinen Zwischenbericht per 30. September, dessen Eckdaten Zooplus bereits zuvor veröffentlichte (vgl. BZ vom 16. Oktober).Die Anleger nahmen die Nachrichten wohlwollend auf. Die Aktie von Zooplus gewann in der Spitze 9,6 % an Wert und beendete den Xetra-Handel bei 160,80 Euro (+ 7,1 %). Am Dienstag führte der Titel damit den SDax an. Zooplus bringt am Markt 1,2 Mrd. Euro auf die Waage. J.P. Morgan bekräftigte ihre Empfehlung für die Aktie mit “Overweight” bei einem Kursziel von 185 Euro. Die Commerzbank bestätigte ihre Empfehlung mit “Hold” mit einem Kursziel von 155 Euro. Zooplus profitiere unter anderem von rückläufigen Kosten, merkte die Frankfurter Großbank an. Cash-flow wächst deutlich Nach den guten Zahlen fürs zurückliegende Quartal wächst die Zuversicht des Vorstands, seine im Oktober erhöhte Jahresprognose zu erreichen. Für 2020 peilt Zooplus einen Umsatzsprung auf bis zu 1,8 (1,5) Mrd. Euro und einen Anstieg des Ebitda auf eine Spanne von 50 Mill. bis 65 (12) Mill. Euro an. In den ersten neun Monaten dieses Jahres erreichte Zooplus Konzernerlöse von 1,3 Mrd. Euro (+ 18 %) und einen operativen Gewinn von 48 (7) Mill. Euro. Das Sommerquartal steuerte 18 (2) Mill. Euro zum Ergebnis bei. Nach neun Monaten wuchs der freie Cash-flow auf 53 (10) Mill. Euro. Die Rohertragsmarge verbesserte sich um 2 Prozentpunkte auf 30,5 %.Neben dem Erlösanstieg halfen Zooplus unter anderem geringere Personalaufwendungen in Relation zum Umsatz. In den Monaten Juli bis September schrumpfte der Anteil dieses Kostenblocks an den Konzernerlösen auf 3,7 %. Im zweiten Dreimonatsabschnitt lag dieser Wert noch bei 4,1 %.