IMP-INDEX - DER INDUSTRIEMETALLPREIS-INDEX

Pandemie strahlt auf die Metallmärkte aus

Weitere Abschläge zu erwarten - Ölpreis abgestürzt

Pandemie strahlt auf die Metallmärkte aus

Von Hubertus Bardt, Köln *)Die sich nach dem Ausbruch in China Anfang des Jahres nun weltweit ausbreitende Corona-Pandemie macht sich auch auf den Metallmärkten bemerkbar. Der flächendeckende Einbruch der Volkswirtschaften und die sich abzeichnende globale Rezession führen zu einer verringerten Rohstoffnachfrage und damit auch zu sinkenden Preisen. Besonders dramatisch war das zuletzt an den internationalen Ölmärkten, wo zusätzlich die von der Opec und Russland zuvor vereinbarten Angebotsbeschränkungen nicht mehr gehalten haben. Das Zusammenspiel von rückgehender Nachfrage und der Ausweitung des Angebots hat die Ölpreise implodieren lassen. Auch wenn dies für die Abnehmer eine Entlastung bedeutet, wurde diese Entwicklung jedoch weniger als konjunkturförderndes Phänomen, sondern vielmehr als sichtbares Krisensignal wahrgenommen.Auf den Metallmärkten ging es nicht ganz so schnell bergab. Der Industriemetallpreisindex (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft, der die Preise der wichtigsten Industriemetalle misst, gab im März um 6,2 % nach und erreichte damit ein Niveau von 339,5 Punkten. Ohne die gleichzeitige leichte Euro-Abwertung wäre das Preisniveau nur um 4,9 % gesunken. Ähnliche Rückgänge und ein ähnliches Niveau waren zuletzt im zweiten Halbjahr 2018 zu beobachten.Die aktuelle Situation wird oft mit der Wirtschaftskrise 2008/2009 verglichen, in der die Weltwirtschaft nach der Lehman-Pleite Mitte September 2008 einbrach. Der damalige Rückgang der Metallpreise lag für den Monat, in dem die Krise begann, mit gut 7 % nur leicht über der aktuellen Entwicklung. Der eigentliche Einbruch der Metallpreise um weitere 40 % folgte erst in den drei Monaten danach. Wenn sich die Corona-Krise ähnlich verhält, ist im zweiten Quartal mit weiter abnehmenden Metallpreisen zu denken.Bisher waren die einzelnen Metalle unterschiedlich getroffen. In Euro gerechnet blieb Eisenerz im März auf dem Februarniveau, während die Indexschwergewichte Aluminium und Kupfer um 6 % beziehungsweise 10 % nachgaben. Zwischen 8 % und 9 % sackten auch Blei, Nickel und Zinn ab. Silber und Zink verbilligten sich mit 18 % beziehungsweise 11 % deutlich stärker. Selbst das in Krisenzeiten gefragte Gold gab um fast 2 % nach, blickt auf Jahresbasis aber gegen den Trend auf ein Plus von 25 % zurück. *) Dr. Hubertus Bardt ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln.