Pandemie und Umbau sorgen für Verlust
Die coronageplagte Automobilbranche und der größte Portfolioumbau der Firmengeschichte haben Gesco im Geschäftsjahr 2020 wie erwartet in die roten Zahlen rutschen lassen. Die Beteiligungsholding verbuchte nach millionenschweren Impairments im mittlerweile aufgegebenen Segment Mobilitätstechnologie sowie Wertberichtigungen auf Finanzanlagen im Ergebnis nach Anteilen Dritter ein sattes Minus von 16,6 Mill. Euro. Auf eine Dividende – im Vorjahr lag sie noch bei 0,23 Euro – sollen die Aktionäre folglich diesmal verzichten. Zwar blieb das fortgeführte Geschäft profitabel, insbesondere der Gesundheitsbereich hat sich in der Pandemie gut entwickelt. Doch pandemiebedingte Werksschließungen auf Kundenseite und Reisebeschränkungen in Service und Vertrieb konnten die Wuppertaler in keiner Sparte vermeiden, ebenso wenig rückläufige Auftragseingänge „auf breiter Front“. Das Ergebnis der fortgeführten Bereiche vor Steuern und Zinsen (Ebit) blieb im Gesamtjahr 2020 letztlich sogar deutlich hinter dem vorangegangenen neunmonatigen Rumpfgeschäftsjahr 2019 zurück, welches aus einer Umstellung der Bilanzierung auf das Kalenderjahr resultierte.
Im Rahmen der Strategie „Next Level“ verkaufte Gesco im Dezember gleich sechs Tochtergesellschaften, die schwache Mobilitätssparte wurde dichtgemacht. Mittlerweile hält die Holding noch elf Unternehmen, anvisiert sind insgesamt 15 industrielle Mittelständler. „Wir hatten zunächst einiges aufzuräumen“, sagte Gesco-Chef Ralph Rumberg. Einige Schulden und Verbindlichkeiten konnte der Konzern dadurch abgeben. Die Eigenkapitalquote nahm wegen der deutlich gesunkenen Bilanzsumme zu. Im laufenden Geschäftsjahr plant Gesco mit einem Umsatz zwischen 445 und 465 Mill. Euro und einem Ergebnis nach Anteilen Dritter von 16,5 bis 18,5 Mill. Euro.