Pariser Flughafenbetreiber erwartet lange Durststrecke
wü Paris
Der Flughafenbetreiber ADP (Aéroports de Paris) rechnet mit einer länger anhaltenden Durststrecke. Der Flugverkehr dürfte sich erst 2025 bis 2027 wieder normalisieren, erwartet ADP-Chef Augustin de Romanet. Zwar konnte ADP in den von ihr betriebenen Flughäfen in Frankreich und im Ausland im August mit 20,1 Millionen Passagieren 10,8 Millionen Fluggäste mehr begrüßen als in der Vorjahreszeit, doch das Vorkrisenniveau ist damit noch lange nicht erreicht – es betrug 2019 das Doppelte der August-Zahlen. Dabei konnte der auf Flüge innerhalb von Frankreich und in Übersee-Départements spezialisierte Pariser Flughafen Orly stärkere Zuwächse verbuchen als der größere Airport Charles de Gaulle-Roissy.
„Die Tatsache, dass die asiatischen Länder und die Vereinigten Staaten für den internationalen Flugverkehr quasi geschlossen sind, ist sehr nachteilig für uns“, sagte Romanet dem Radiosender „Radio Classique“. So sei Charles de Gaulle-Roissy ein wichtiges Drehkreuz für Flüge zwischen Afrika und Asien sowie zwischen Lateinamerika und Asien. Doch dieser Verkehr liege derzeit fast brach.
Es gebe aber auch positive Anzeichen, sagte der ADP-Chef. Als Beispiel nannte Romanet Fluggesellschaften wie Oman Air, Sri Lankan und Flyr, die jetzt wieder Verbindungen ab Paris anbieten, teilweise auch neue. Romanet rechnet für das Ende des Jahres mit einer weiteren gewissen Belebung, vor allem nach Allerheiligen (1. November). Im Gesamtjahr dürfte das Verkehrsaufkommen des Flughafenbetreibers gut 50% des Niveaus vom Vorkrisenjahr 2019 erreichen.