Patrizia baut Japan-Geschäft aus

Übernahme des Boutique-Immobilieninvestors Kenzo Capital

Patrizia baut Japan-Geschäft aus

mf Tokio – Die Patrizia Immobilien AG, ein im SDax notierter globaler Anbieter von Immobilieninvestments in Europa, übernimmt die Geschäfte der japanischen Kenzo Capital Corporation, einer in Tokio ansässigen Boutique-Beratungs- und Investmentgesellschaft für japanische Immobilien, sowie des deutsch-japanischen Fondsmanagers Kenzo Japan Real Estate GmbH in München. Das Kenzo-Team unter Leitung von Präsident und CEO Leonard Meyer zu Brickwedde wird in eine neu gegründete Patrizia-Tochtergesellschaft in Japan wechseln und das bisherige Geschäft innerhalb der Patrizia fortführen.Mit der Übernahme erweitert Patrizia Immobilien ihr globales Netzwerk und baut ihre Japan-Aktivitäten aus. Die Augsburger unterhalten nun 24 Zweigstellen weltweit einschließlich Kundenbeziehungen in Tokio, Hongkong, Südkorea, Australien und den USA. Zum einen geht es Patrizia darum, das Wachstum eines Kenzo-Fonds für japanische Wohnimmobilien anzukurbeln. Der Fonds mit aktuell 150 Mill. Euro Volumen sammelt Kapital von institutionellen Anlegern in Deutschland ein und will bis 2020 auf 500 Mill. Euro wachsen. Patrizia verwaltet den Fonds seit der Gründung im Juli 2017. Zum anderen wollen die Augsburger Kapital von japanischen Immobilieninvestoren gewinnen. Dafür will Patrizia das Netzwerk von Kenzo Capital einsetzen.”Die Akquisition wird uns helfen, asiatisches Kapital für den europäischen Immobilienmarkt bereitzustellen”, erklärte Patrizia-CEO Wolfgang Egger. Große institutionelle Anleger in Japan wie der Government Pension Investment Fund (GPIF), die Postbank und Postversicherung sowie staatliche Pensionsfonds dürfen seit relativ kurzer Zeit einen kleinen Teil ihres Kapitals in Immobilien investieren. Der japanische institutionelle Markt öffnete sich jedoch erst im Jahr 2000 für solche Anleger. Zwar ist sein Volumen seitdem auf 275 Mrd. Euro rasant gewachsen, davon 130 Mrd. Euro in börsennotierten J-Reits, 125 Mrd. Euro in privaten Immobilienfonds und 20 Mrd. Euro in nicht notierten privaten Reits. Aber dieser Markt ist immer noch nicht groß genug für den Anlagebedarf von institutionellen Investoren in Japan. Daher wollen sie auch ausländische Immobilien erwerben. “Dieses Kapital wollen wir betreuen”, erklärte Kenzo-Gründer Meyer zu Brickwedde. Der frühere Japan-Chef der Hypo Real Estate hatte Kenzo Capital 2008 mit dem Ziel gegründet, der führende Berater für deutsche und europäische Investoren auf dem Immobilienmarkt in Japan zu werden, und hatte sich bei seinem ersten Fonds auf Wohnimmobilien konzentriert.