Pay-TV macht kleinere Schritte

Wachstum in Deutschland lässt nach - Umsatz je Kunde gesunken

Pay-TV macht kleinere Schritte

jh München – Das Bezahlfernsehen (Pay-TV) in Deutschland wächst weiter. Doch das Tempo lässt nach. Für dieses Jahr erwartet der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) einen Anstieg von Umsatz und Abonnentenzahl um 7 %. 2013 hatte der Umsatz um mehr als 11 % zugelegt, im vergangenen Jahr um 8 %. Der vor einem Jahr für 2014 vorhergesagte Wert von 2,3 Mrd. Euro wurde verfehlt. Der Betrag bündelt die deutschen Umsätze der Anbieter von Pay-TV und von Spielfilmen und Serien auf Abruf gegen Bezahlung.2014 stieg im Gegensatz zu den beiden Vorjahren die Zahl der Abonnenten stärker als der Umsatz. Der durchschnittliche Umsatz je Kunde ging damit zurück. Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung des VPRT, erklärte diese Entwicklung in einem Pressegespräch damit, dass Anbieter “an der Preispolitik gearbeitet” hätten. Das gehe in diesem Jahr weiter: Manche erhöhten, andere senkten die Preise. Zudem wies er darauf hin, dass mit zunehmender Verbreitung des Bezahlfernsehens höhere Wachstumsraten immer schwerer zu erreichen seien. Für dieses Jahr erwartet der Verband, dass erstmals mehr als 20 % der deutschen Haushalte Pay-TV-Sender abonnieren.Keine Daten gibt es von dem Verband über die Ertragslage. Sky Deutschland, der größte Anbieter hierzulande und in Österreich mit 4,2 Millionen Abonnenten, erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 (30. Juni) ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von – 2,7 (i.V. – 87,7) Mill. Euro. Elke Walthelm, die stellvertretende Programmchefin von Sky Deutschland, sagte, um das noch große Wachstumspotenzial in Deutschland zu heben, müsse weiterhin in Qualität und Quantität des Programms investiert werden. “Ganz wichtig sind für uns Eigenproduktionen”, fügte sie hinzu. Gemeinsame Produktionen mit anderen Landesgesellschaftgen der Sky-Gruppe böten dafür neue Ansatzpunkte. Entscheidend seien zudem technische Lösungen, damit Kunden immer und überall ihr Wunschprogramm sehen können. Fußballrechte werden teurerAuf die Frage, ob steigende Preise der Übertragungsrechte für Fußball die Möglichkeiten für andere Inhalte einschränken, antwortete Walthelm: “Es gibt genug Geld für Eigenproduktionen.” Über die Vergabe der Medienrechte der Fußball-Bundesliga von der Saison 2017/18 an soll im kommenden Frühjahr entschieden werden. Die Rechte für die englische Premier League haben sich zuletzt stark verteuert.