PC-Verkäufe auf Zwischenhoch

Handelsstreitigkeiten belasten USA und China

PC-Verkäufe auf Zwischenhoch

br Frankfurt – Der Verkauf von Computern weltweit hat im dritten Quartal leicht um 1,1 % angezogen. Die von den USA erhobenen Strafzölle auf chinesische Produkte zeigen in beiden Regionen Wirkung. Die voranschreitende Umstellung auf das Betriebssystem Windows 10 stützte indes den Verkauf und war nach Analyse von Mikako Kitagawa vom Beratungsunternehmens Gartner der wichtigste Wachstumstreiber. “Obwohl die Auswirkungen je nach den lokalen Marktbedingungen und der Phase des Refresh Cycle ein unterschiedliches Ausmaß hatten”, relativiert die Analystin den Anstieg.Weltweit wurden im dritten Quartal 68 Millionen Einheiten ausgeliefert, gegenüber 67 Millionen Einheiten in der Vorjahreszeit. Verzerren dürfte die Statistik vor allem ein Einmaleffekt in Japan. “In Japan stiegen die PC-Lieferungen um 55 %, was auf die Umstellung auf Windows 10 und eine anstehende Umsatzsteueränderung zurückzuführen ist. Dieses starke Wachstum trug dazu bei, dass der gesamte weltweite PC-Markt wuchs.” In Europa legte der Markt um 3 % zu im Vergleich zur Vorjahreszeit, während Verkäufe in den USA um 0,3 % zurückgingen und in Asien (ohne Japan) sogar um 5,3 %.Weltweit hätten weder die Lieferprobleme des Chip-Herstellers Intel, noch der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt signifikanten Einfluss auf die Auslieferungen gehabt, bemerkt die Gartner-Analystin. Auch, weil die angekündigten neuen Strafzölle der USA auf Dezember verschoben wurden.Von den hohen Verkaufszahlen in Japan profitierten allen voran die Anbieter Lenovo und Dell. HP konnte trotz eines Rückgangs von 1,9 % in den USA die Topposition am amerikanischen Marktanteil verteidigen. Weltweit verloren sie jedoch weiter gegenüber dem Weltmarktführer Lenovo, der mit seiner Thinkpad-Reihe einen Marktanteil von knapp 25 % hat. Apple liegt mit 7,5 % auf dem vierten Platz.Durch fallende Komponentenpreise haben alle PC-Hersteller ihre Margen verbessert. Von den Lieferproblemen bei Intel haben vor allem Qualcomm und AMD profitiert. Erstere hat gemeinsam mit Microsoft einen sogenannten “always connected PC” mit integriertem LTE-Internet in Aussicht gestellt. Auch andere Unternehmen versprechen sich steigende Verkaufszahlen durch ein ähnliches Angebot.Insbesondere mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets schmälern seit längerem den Absatz am PC-Markt.