Spirituosenkonzern

Pernod Ricard rechnet mit schwungvollem Geschäft

Pernod Ricard gibt sich nach besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen zuversichtlich. Der französische Spirituosenkonzern hat in seinem versetzten Geschäftsjahr 2020/21 dank Rekordverkäufen in den USA und China wieder nahezu an sein...

Pernod Ricard rechnet mit schwungvollem Geschäft

wü Paris

Pernod Ricard gibt sich nach besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen zuversichtlich. Der französische Spirituosenkonzern hat in seinem versetzten Geschäftsjahr 2020/21 dank Rekordverkäufen in den USA und China wieder nahezu an sein Vorkrisenniveau angeknüpft. Er verbuchte mit 1,75 Mrd. Euro seinen bisher höchsten laufenden Bargeldmittelzufluss und will nun im laufenden Geschäftsjahr wieder ein Aktienrückkaufprogramm von 500 Mill. Euro aufnehmen. Investoren reagierten begeistert auf die guten Nachrichten, so dass die Aktie von Pernod Ricard am Mittwoch an der Börse von Paris mit einem Plus von 3,7 % auf 184,55 Euro zulegte und damit einen der größten Kursgewinne innerhalb des CAC 40 verbuchte.

Die weltweite Nummer zwei für Wein und Spirituosen nach Diageo aus Großbritannien profitierte in ihrem Ende Juni abgelaufenen Ge­schäftsjahr sowohl von der Wiedereröffnung von Bars und Restaurants als auch von soliden Verkäufen ihrer Marken im Einzelhandel sowie von einem dynamischen Internetgeschäft. Was den Reiseeinzelhandel angeht, bleibt Pernod Ricard nach Angaben von Finanzchefin Hélène de Tissot für die nächsten zehn Monate jedoch angesichts der noch immer geltenden Beschränkungen vorsichtig. Der Konzern, dem Marken wie Martell (Cognac), Mumm (Champagner), Absolut (Wodka) und Jameson (Whisky) gehören, gibt zwar keine detaillierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/22. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Verkäufe nach einem guten ersten Quartal weiterhin schwungvoll bleiben.

2020/21 hat Pernod Ricard seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,5% auf 8,8 Mrd. Euro gesteigert. Die international strategischen Marken wie Martell und Jameson kamen auf ein organisches Umsatzwachstum von 11 %, strategische, lokale Marken wie Kalhua und Ramazzotti auf 7 % und Spezialitätenmarken wie Lillet und Aberlour auf 28 %. Dagegen entwickelten sich die Weinmarken des Konzerns stabil. Im vierten Quartal legte der Gesamtumsatz des Konzerns organisch sogar um 56,5 % auf 1,88 Mrd. Euro zu, was nach Angaben Pernod Ricards aber auch an dem niedrigen Niveau des von den starken Covid-Beschränkungen geprägten Vorjahreszeitraums liegt. Nachdem das Nettoergebnis im Vorjahr wegen Wertminderungen stark eingebrochen war, hatte es sich nun mit 1,3 Mrd. Euro nahezu vervierfacht.

Pernod Ricard
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro2020/212019/20
Umsatz88248448
  Amerikas26272449
  Asien/restliche Welt36403467
  Europa25572532
Betriebsergebnis24232260
Nettoergebnis1305239
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