Personalabbau drückt auf Krones-Gewinn

Einbruch im dritten Quartal - Umsatz steigt kräftig

Personalabbau drückt auf Krones-Gewinn

mic München – Krones hat im dritten Quartal den Umsatz überraschend stark gesteigert, aber einen Einbruch des Gewinns fast um die Hälfte hinnehmen müssen. Dafür sind bisher nicht eingeplante Kosten für einen Personalabbau in Deutschland verantwortlich. Die Stellen werden gestrichen, weil Krones – wie im Jahr 2017 angekündigt – demnächst einen neuen Produktionsstandort in Ungarn eröffnet. Es sollen dort 500 Arbeitsplätze entstehen. Hierzulande müssen dafür großteils Zeitarbeitnehmer gehen. Darüber hinaus werden jedoch auch Abfindungen und Vorruhestandsregelungen greifen.Die Sonderbelastung wird vom Vorstand nur ungenau mit einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag angegeben. Jedoch lässt sich errechnen, dass es sich insgesamt um rund 20 Mill. Euro handelt. Nach der Prognosesenkung am Vortag kristallisiert sich so heraus, dass das Ergebnis vor Steuern 2018 wesentlich stärker als abzusehen sinken wird.Denn der Restrukturierungsaufwand infolge der Ungarn-Werkseröffnung war bei der neuen Prognose, eine Marge von 6,5 % statt bisher 7 % erreichen zu wollen, ausgeklammert worden (vg. BZ vom 25. Oktober). Bei dem prognostizierten Umsatzanstieg 2018 von 4 % auf 3,84 Mrd. Euro wird exklusive der Ungarn-Belastung ein Rückgang des Ergebnisses vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 250 Mill. Euro prognostiziert. Inklusive der Restrukturierungskosten sinkt das Ergebnis vor Steuern um 11 %.Im dritten Quartal erhöhte sich der Umsatz um 23 % auf 902 Mill. Euro, so dass nach neun Monaten ein Plus von 7,3 % auf 2,7 Mrd. Euro zu Buche steht (siehe Tabelle). Der Vorstand erwartet also ein schlechtes viertes Quartal, denn für das Gesamtjahr wird ein Anstieg von 4 % prognostiziert. Dies impliziert, dass der Umsatz im Schlussquartal um 3 % sinkt. Zur Begründung verweist der Vorstand auf verschobene Großprojekte und Währungseffekte.Das Ergebnis vor Steuern ging im dritten Quartal um 43 % auf 26,7 Mill. Euro zurück. Die Marge betrug 3 % und hätte ohne Ungarn-Belastung knapp über 5 % gelegen. Damit erreichte Krones eine Marge von nahezu 6 % nach neun Monaten ohne Ungarn-Belastung. Das vierte Quartal muss also gewinnträchtiger werden, um das Versprechen einer Marge 2018 von 6,5 % einzulösen.Der Krones-Aktienkurs legte bis zum Schluss des Xetra-Handels um 0,4 % auf 74,50 Euro zu.