Petrochina verfehlt Gewinnprognose knapp

Ölriese verstimmt Anleger mit Sonderabschreibung

Petrochina verfehlt Gewinnprognose knapp

nh Schanghai – Chinas führender Ölkonzern Petrochina rechnet damit, die Gewinne im Geschäftsjahr 2018 mehr als verdoppeln zu können. In einer Mitteilung an die Hongkonger Börse heißt es, der Gewinn nach Steuern sei in der Berechnung nach chinesischen Bilanzierungsstandards im vergangenen Jahr um bis zu 132 % geklettert. Dies würde auf einen Gewinn in Höhe von bis zu 52,8 Mrd. Yuan (rund 6,8 Mrd. Euro) hinauslaufen. Die Erwartungen der Analysten werden damit allerdings nicht ganz erfüllt. Die Prognoseschätzungen laufen auf einen Jahresgewinn in Höhe von rund 61 Mrd. Yuan hinaus. BewertungsverlusteDass Petrochinas Gewinn niedriger als erwartet ausfällt, hängt in erster Linie mit einer Sonderabschreibung zusammen, die der Ölkonzern im Rahmen einer Gewinnwarnung nun auf 10 Mrd. Yuan beziffert hat. Der Einmalposten soll im Zusammenhang mit Bewertungsverlusten aus einer Reihe von Assets im Öl- und Gasförderbereich stehen, allerdings nennt die Gesellschaft keine weiteren Details zu den dahinter stehenden Transaktionen. Ohne den Abschreiber wäre das Jahresergebnis um bis zu 149 % geklettert, heißt es in der Mitteilung weiter.Bei den Anlegern an der Hongkonger Börse hat die Gewinnwarnung am Dienstag für Verstimmung gesorgt. Die Titel gaben in der Spitze um gut 4 % nach und schlossen bei 4,96 HK-Dollar mit einem Tagesverlust von 3,3 %. Der Gewinnschub bei der staatskontrollierten Petrochina stellt keine große Überraschung dar, nachdem die Weltmarktpreise für Rohöl im vergangenen Jahr im Durchschnitt um rund 31 % gegenüber 2017 zugelegt hatten. Im vierten Quartal allerdings ist es wieder zu deutlichen Ölpreisrückgängen gekommen.Chinesische Ölwerte stehen derzeit unter anderem auch im Zusammenhang mit schwachen konjunkturellen Aussichten im Reich der Mitte unter Abgabedruck. Der Petrochina-Kurs war Anfang Januar auf ein Dreijahrestief bei 4,59 HK-Dollar gesunken. Seitens der Analysten sind die Kursziele deutlich zusammengestrichen worden. Als ein potenzieller Belastungsfaktor gilt dabei auch eine anstehende Reform bei den heimischen Öltransportnetzen, die zu einer Auslagerung des Pipelinegeschäfts an einen staatlichen Betreiber führen soll.