Der aktivistische Investor Petrus Advisers weist das auf 36 Euro erhöhte Übernahme­angebot für den österreichischen Gewerbeimmobilienkonzern CA Immo zurück. Der Hedgefonds, der nach eigenen Angaben 3,5% an dem auf Bürohäuser spezialisierten Wiener Unternehmen besitzt, empfiehlt den Aktionären, die Offerte des US-Finanzinvestors Starwood Capital abzulehnen. Wie Petrus mitteilt, werde CA Immo mit dem Angebot sub­stanziell unterbewertet.

Starwood hält nach letzten Angaben knapp unter 30% an CA Immo und hat ihre Übernahmeofferte von zunächst 34,44 Euro auf 36 Euro je Aktie erhöht (vgl. BZ vom 26. Februar). Die Annahmefrist läuft bis 9. April. An der Wiener Börse notieren die CA-Immo-Aktien derzeit bei 37 Euro. Petrus Advisers siedelt den fairen Wert von CA Immo bei 45 bis 52 Euro je Aktie an und nennt als mittleren Betrag in einer Präsentation etwa 48 Euro. Der Hedgefonds hatte sich höchst unzufrieden mit der Rolle von Starwood als Hauptaktionär von CA Immo gezeigt und den Vorstand des Wiener Immobilienkonzerns scharf angegriffen. Starwood will ihren CA-Immo-Anteil nach eigenen Angaben ausbauen, hat sich aber keine konkrete Anteilsschwelle gesetzt. Offen ist, ob die in Luxemburg ansässige Aggregate Holdings, hinter der der Österreicher Günther Walcher steht, tatsächlich mit einer konkurrierenden Offerte in den Ring steigt. Der Investor hatte ein Teilangebot für CA-Immo-Aktien nach dem österreichischen Übernahmegesetz in Aussicht gestellt.

Aggregate hat auch Anteile der CA-Immo-Konkurrenten Immofinanz und S Immo erworben und damit das fortwährende Ringen um eine Zusammenführung der österreichischen Immobilienfirmen um einen weiteren Anlauf bereichert. Das Projekt ist diverse Male an unterschiedlichen Bewertungsvorstellungen, Finanzkrisen und anderen Hürden gescheitert.