Pfeiffer Vacuum schüttelt Corona-Auswirkungen ab
ds Frankfurt – Der Maschinenbauer Pfeiffer Vacuum scheint bislang überraschend gut durch die Krise zu kommen. Im ersten Quartal blieb der befürchtete Auftrags- und Erlöseinbruch aus, obwohl das Unternehmen stark von Kunden in Fernost abhängig ist. In Ostasien waren die Auswirkungen des Coronavirus besonders früh zu spüren.Wie der SDax-Wert überraschend ad hoc mitteilte, stagnierte von Januar bis März der Konzernumsatz bei 153,3 (i.V. 153,7) Mill. Euro. Beim Auftragseingang gelang dem Hightech-Wert aus Aßlar sogar ein kräftiger Sprung auf 172,9 (148,8) Mill. Euro. Abwärts für die Hessen ging es gleichwohl bei der Ertragskraft. Das Betriebsergebnis (Ebit) sank auf 12,8 (18,1) Mill. Euro. Damit rutschte die für Pfeiffer zentrale Ebit-Marge in den einstelligen Bereich und erreichte lediglich 8,4 % nach 11,8 % im Vorjahresquartal. Für einen Maschinenbauer ist allerdings auch dieser Wert immer noch äußerst ansehnlich. Pfeiffer stattet unter anderem Halbleiterhersteller und Labors mit Vakuumpumpen aus.Die Aktie notierte am Mittwoch 2,3 % im Plus bei 149,40 Euro. Das Papier hat damit den Einbruch seit der Coronakrise fast vollständig wettgemacht. Analysten zeigten sich positiv überrascht von Umsatz und Ordereingang. Commerzbank-Analyst Adrian Pehl erklärte, das starke Orderbuch könne eigentlich nur bedeuten, dass der Ausbruch der Covid-19-Pandemie in Südkorea, einem großen Hersteller von Halbleitern, kaum Spuren bei den Bestellungen hinterlassen habe. Die DZ Bank hob in einer Kurzanalyse ebenfalls hervor, der Auftragseingang sei “überraschend stark”. Es sei aber schwer einzuschätzen, ob sich die Ergebnisqualität bei Pfeiffer durch den hohen Auftragseingang verbessern werde. Gründe für den Rückgang der Ebit-Marge könnten Preisdruck oder ein ungünstiger Produktmix sein, spekuliert die Bank. Pfeiffer nennt dazu selbst keine Details. Einen ausführlichen Bericht zum ersten Quartal will der Maschinenbauer erst am 5. Mai vorlegen.Pfeiffer gehört nach einem Machtkampf mit dem früheren Topmanagement inzwischen zu mehr als 60 % zum nicht börsennotierten Familienkonzern Busch.