Vakzine

Pfizer kommt mit Impfstoffen voran

Eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) gilt als einer der häufigsten Gründe für einen Krankenhausaufenthalt von Kleinkindern. Nun hat die EU-Kommission erstmals einen Impfstoff zugelassen, der Säuglinge gegen die schwere Atemwegserkrankung schützen soll.

Pfizer kommt mit Impfstoffen voran

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Pfizer kommt
mit Impfstoffen voran

EU-Kommission genehmigt erstes RSV-Vakzin für Säuglinge

swa Frankfurt

Ein weiterer Erfolg für den US-Pharmakonzern Pfizer in der Prävention von Atemwegserkrankungen: Die Europäische Kommission hat den Impfstoff Abrysvo zugelassen, um Säuglinge bis zum Alter von sechs Monaten sowie ältere Erwachsene vor Erkrankungen zu schützen, die durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verursacht werden.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides weist in einer Mitteilung darauf hin, dass dies der erste in der EU zugelassene RSV-Impfstoff ist, der nicht nur ältere Erwachsene, sondern auch Kleinkinder bereits von Geburt an schütze. RSV sei eine der häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte in der EU. Gerade im vergangenen Winter hatten RSV-Infektionen zugenommen und die Hoffnung auf den Impfstoff war groß

Konkurrenz zu GSK

Das Vakzin Abrysvo ist der erste RSV-Impfstoff, der für die sogenannte passive Immunisierung von Säuglingen indiziert ist. Hierfür wird der Impfstoff Schwangeren verabreicht, die die gebildeten Antikörper gegen den Erreger an das ungeborene Kind weitergeben, wodurch dieses nach der Geburt bis zum Alter von sechs Monaten geschützt ist. Zugelassen und empfohlen ist der RSV-Impfstoff zudem für die aktive Immunisierung von Erwachsenen ab 60 Jahren. Für diesen Kreis hatte die EU-Kommission im Juni 2023 bereits den ersten RSV-Impfstoff Arexvy von GlaxoSmithKline (GSK) zugelassen.

Seit langer Zeit wird an Immunisierungen gegen RSV geforscht. Bevor die ersten Impfstoffe zugelassen wurden, waren Produkte für einen passiven Impfschutz gegen diese schwere Atemwegserkrankung im Markt. Der erste Antikörper Palivizumab von Abbvie war seit 1999 in der EU zugelassen zur Prävention einer RSV-Infektion bei Kindern, die vor der 36. Schwangerschaftswoche geboren wurden oder noch nicht zwei Jahre alt sind und aufgrund einer schweren Erkrankung zur Hochrisikogruppe gehören. Das Mittel musste in der RSV-Saison von November bis April monatlich injiziert werden. Ende 2022 kam der von Sanofi und AstraZeneca entwickelte länger wirksame monoklonale Antikörper Nirsevimab hinzu, der zur Prävention von RSV-Erkrankungen bei Neugeborenen und Säuglingen zugelassen wurde und nach einmaliger Anwendung schützen soll.

Das Robert Koch-Institut weist in seinem Ratgeber darauf hin, dass RSV weltweit aktiv ist und Menschen in jedem Lebensalter treffen könne. Ihre Verbreitung sei in der Allgemeinbevölkerung lange Zeit unterbewertet worden. Bei Säuglingen und Kleinkindern gilt eine RSV-Infektion indes als häufigste Ursache von Erkrankungen der unteren Atemwege und damit verbundenen Krankenhauseinweisungen.

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