Pharmagroßhändler Phoenix baut Marktposition aus
Pharmagroßhändler Phoenix
baut Marktposition aus
Unternehmen schaut sich nach Akquisitionen um
swa Frankfurt
Die Phoenix Group bleibt in herausforderndem Umfeld auf Wachstumskurs. Das im Pharmagroßhandel und Apothekengeschäft aktive Unternehmen sieht sich in der Ertragsentwicklung von anhaltend hohen Zins-, Transport- und Energiekosten gebremst. Auch in der Lieferkettenproblematik für bestimmte Arzneimittel sehe man kein Licht am Ende des Tunnels, sagt Vorstandschef Sven Seidel. Das erhöhe den Aufwand in der Logistik enorm.
Der Manager appelliert an die Politik, das gesamte System einschließlich der Apotheken ausreichend zu finanzieren.
Grund zum Feiern
Phoenix, die 2024 ihr 30-jähriges Firmenjubiläum begeht, rechnet auch im laufenden Turnus mit einem anhaltenden Wachstum. Das Unternehmen wolle seine Marktposition durch organisches Wachstum, aber auch durch Akquisitionen weiter ausbauen und damit schneller vorankommen als der europäische Pharmamarkt. Das Ergebnis vor Steuern soll im Turnus 2024/25 (zum 31.1.) moderat zulegen. Dem Kostendruck werde Phoenix mit Effizienzsteigerungen entgegenwirken, sagt CFO Carsten Sauerland. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres habe der positive Trend angehalten. Phoenix habe den Umsatz im einstelligen Prozentbereich gesteigert und die Profitabilität leicht verbessert.
Bislang größte Übernahme
Das vergangene Geschäftsjahr war von der Übernahme von Aktivitäten des Wettbewerbers McKesson geprägt. Der Umsatz sprang mit der Akquisition um 29,6% auf 47,1 Mrd. Euro. Auf die McKesson-Gesellschaften gehen 25% des Wachstums zurück, sagt Sauerland. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Einmaleffekten erhöhte sich um 31% auf 947 Mill. Euro. Das Nettoergebnis legte bereinigt um 16% auf 258 Mill. Euro zu. In absoluten Zahlen weist Phoenix wegen gestiegener Finanzierungskosten, Abschreibungen und höherer Steuerquote einen Gewinnrückgang um 9% auf 233 Mill. Euro aus.
Ergebnis in Deutschland rückläufig
Phoenix sei europaweit in allen Regionen gewachsen. In Deutschland, wo Phoenix Marktführer im Pharmagroßhandel ist, stieg der Umsatz um 6,2% auf 12,6 Mrd. Euro. Das Netto-Ergebnis lag unter Vorjahr. Das Geschäft habe sich in Richtung Spezialpharma und hochpreisige Arznei verschoben, wo die Margen regulatorisch gedeckelt seien. Phoenix müsse „die Kosten im Griff halten“, sagt Seidel.