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Pharmaindustrie forciert Impfstoffproduktion

Weitere Unternehmen sind um Unterstützung im Kampf gegen Corona bemüht. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will bei der Herstellung von Impfstoffen gegen die Infektionskrankheit helfen. „Wir sind derzeit in Gesprächen mit mehreren...

Pharmaindustrie forciert Impfstoffproduktion

swa Frankfurt

Weitere Unternehmen sind um Unterstützung im Kampf gegen Corona bemüht. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will bei der Herstellung von Impfstoffen gegen die Infektionskrankheit helfen. „Wir sind derzeit in Gesprächen mit mehreren Unternehmen, um die Herstellung von Impfstoffen und Komponenten für Tests für Covid-19 zu unterstützen, und wir werden so bald wie möglich Einzelheiten mitteilen“, erklärte der Arzneimittelhersteller. Von AstraZeneca angekündigte Lieferschwierigkeiten sowie Produktionsverzögerungen bei Biontech und Pfizer überschatten bislang die Impfkampagnen in der Europäischen Union.

Die Zulassung des Vakzins von AstraZeneca in der EU wird heute erwartet. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfiehlt diesen Impfstoff indes nur für die Immunisierung von unter 65-Jährigen. Für ältere Personen lägen keine ausreichenden Daten vor. In einem beschleunigten Verfahren prüft die Europäische Zulassungsstelle EMA zudem seit Dezember den Corona-Impfstoff von Janssen-Cilag. Hier gab es im Kreis von Wissenschaftlern Hoffnung, dass bei günstigen Studienergebnissen schon im Februar eine Zulassung erteilt werden könnte. Dem Vektorimpfstoff wurde nach ersten Testergebnissen zugetraut, schon nach einer Impfung für eine hohe Schutzwirkung zu sorgen. Von den bislang zugelassenen Vakzinen sind zwei Dosen nötig.

Das Biotech-Unternehmen Biontech hat die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung seines Impfstoffs in Marburg erhalten. Nun gehe es noch um eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur. Biontech hatte das Werk von Novartis erworben. Das Unternehmen kündigte an, dass es wie geplant beim Produktionsbeginn im Februar bleibe. Nach Angaben von Biontech müssen zwischen der Herstellung und Freigabe des Vakzins üblicherweise vier Wochen veranschlagt werden.

Für den Biontech-Impfstoff hat die EMA klargestellt, dass die zweite Dosis drei Wochen nach der ersten Impfung verabreicht werden sollte. Zuvor war ein Abstand von „mindestens 21 Tagen“ genannt worden. Die Behörde wies darauf hin, dass gut 93% der Studienteilnehmer ihre zweite Dosis nach 19 bis 21 Tagen erhalten hätten. Derzeit lägen keine klinischen Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffs bei Verabreichung über die in der klinischen Studie verwendeten Intervalle hinaus vor.

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