Industriemetallpreis-Index

Phase der Kostenentlastung vorerst beendet

Nach drei Monaten in Folge, in denen der Industriemetallpreis-Index, der vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ermittelt wird, zurückgegangen ist, zog der IMP-Index im September wieder an. Der Zuwachs wäre noch stärker ausgefallen, hätte nicht die Aufwertung des Euro gegenläufig gewirkt.

Phase der Kostenentlastung vorerst beendet

Phase der Entlastung bei den Metallkosten vorerst beendet

Euro-Aufwertung bremst Anstieg – Eisenerz gibt kräftig nach

Von Hubertus Bardt, Köln *)

Im September ist es bei den Metallen zu Preiserhöhungen auf breiter Front gekommen. Dadurch wurde die vorsichtige Entlastung für die Nachfrager, die sich in den drei vorhergehenden Monaten ergeben hatte, erst einmal gestoppt. In den Monaten Juni bis August war durch einen Rückgang der Metallpreise der starke Anstieg des zweiten Quartals zu drei Vierteln zurückgenommen worden.

IMP-Index klettert um 1,2 Prozent

Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ist zuletzt um 1,2% oder 6,2 Punkte auf 527,6 Zähler gestiegen. Noch im März hatte das Niveau des Preisbarometers bei 500 Punkten gelegen, bevor es im April und Mai auf über 570 Punkte anzog. Der IMP-Index fasst die Preisentwicklung der wichtigsten Importmetalle in Euro zusammen und bildet damit die Kostenentwicklung für die nächste Verarbeitungsstufe ab.

Die heimischen Unternehmen profitieren von der jüngsten Aufwertung des Euro, wodurch Importe relativ günstiger wurden. Ohne die Wechselkursentwicklung im September wäre der IMP-Index um 2,0% gestiegen. Mehr als 40% des Anstiegs auf den internationalen Metallmärkten sind damit durch die Devisenmärkte kompensiert worden. Schon in den beiden vorherigen Monaten hatte der Euro-Dollar-Kurs eine ähnliche Entlastungsfunktion.

Schwergewichte deutlich fester

Auf den in Dollar abgerechneten Metallmärkten ging es für die beiden Indexschwergewichte deutlich nach oben: Kupfer und Aluminium, die zusammen die Hälfte des Indexwertes ausmachen, zogen um 4,5% bzw. 3,0% an. Auch Zink wurde im Monatsvergleich mit einem Zuwachs von 4,5% deutlich teurer, gleiches gilt für die Edelmetalle Gold (+4,1%) und Silber (+5,6%).

Prof. Dr. Hubertus Bardt, seit 2014 Geschäftsführer im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter Wissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wirtschaftspolitik, Industriepolitik und Klimaökonomie. Foto: IW

Entlastung kam für die Metallverarbeiter im September vor allem durch Eisenerz, das 7,1% an Wert verlor. Mit einem Minus von 31,7% seit Jahresanfang ist der Ausgangsstoff für die Stahlherstellung auch auf mittlere Sicht der größte entlastende Faktor für das metallverarbeitende Gewerbe. Typisch für die anderen Metalle sind hingegen – mit Blick zurück auf die Preisniveaus zu Jahresbeginn – Zuwächse im zweistelligen Bereich.

Ebenfalls nach unten zeigte im September die Preiskurve von Nickel mit –1,3 . Wenig verändert zeigten sich Blei mit einem unterdurchschnittlichen Zuwachs von 0,3% und Zinn mit einem Rückgang auf Dollar-Basis von weniger als 0,1%.

*) Prof. Dr. Hubertus Bardt ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.

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