Philips bringt etwas Licht in die Spin-off-Pläne

Technologiekonzern äußert Präferenz für Börsengang der Beleuchtungssparte - Jahresauftakt fällt gemischt aus - Aktie steht unter Druck

Philips bringt etwas Licht in die Spin-off-Pläne

Der niederländische Traditionskonzern Philips steht vor der Aufspaltung. Ob die Trennung von der Beleuchtungssparte 125 Jahre nach der Gründung über die Börse erfolgt, ist weiterhin unklar. Erstmals hat CEO Frans van Houten aber seine Präferenz für ein IPO bekundet. Das Dual-Track-Verfahren läuft trotzdem weiter.sp Frankfurt – Der niederländische Technologiekonzern Philips hat mit Blick auf den geplanten Spin-off seiner Beleuchtungssparte eine Präferenz für die Abspaltung via Börsengang erkennen lassen. Der Konzern habe die Prüfung der vorliegenden Offerten von privaten Investoren zwar noch nicht abgeschlossen, sagte CEO Frans van Houten in einer Telefonkonferenz. Vor dem Hintergrund der wieder etwas aufgehellten Lage an den Finanzmärkten sei ein IPO aber zunehmend wahrscheinlich. Die Aktie verlor in Amsterdam gut 4 %, nachdem der Konzern gemischte Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt hatte.Der Spin-off der Beleuchtungssparte ist nicht die erste Zäsur für das 1891 gegründete Unternehmen, das sich bereits von seinen Aktivitäten in der Unterhaltungselektronik getrennt hat. In Zukunft will sich die Traditionsmarke unter dem Namen Philips Healthtech ganz auf einen rund 140 Mrd. Euro schweren Markt rund um Medizintechnik, Haushaltsgeräte zur Gesundheitsvorsorge und Wellness-Anwendungen konzentrieren. Philips Lighting soll den Umstieg auf die LED-Technologie bewerkstelligen und sich im Wettbewerb mit Anbietern wie Cree, Osram oder Zumtobel als führender Hersteller von Leuchtmitteln behaupten.Im ersten Quartal schrumpfte der Umsatz im Beleuchtungsgeschäft um 2 % auf rund 1,7 Mrd. Euro, während das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisationen (Ebita) auf 121 (i.V. 113) Mill. Euro zulegte. Im Vergleich mit Cree und Zumtobel, die ihre Erwartungen an die Geschäftsentwicklung zuletzt herunterregeln mussten, hat sich Philips gut geschlagen. Noch im laufenden Turnus soll das Geschäft auf den Wachstumspfad zurückfinden. Wie die meisten Branchenadressen vollzieht auch Philips den Umstieg auf die LED-Technologie, die mittlerweile die Hälfte der Umsätze ausmacht. Noch wird das Wachstum an dieser Stelle aber vom Schrumpfkurs der konventionellen Leuchtstoffe überkompensiert, die vor einem Jahr noch 61 % der Umsätze ausmachten. Autolampen schwächelnAusgeklammert aus den fortgeführten Aktivitäten ist seit dem vierten Quartal 2014 das Geschäft mit Autolampen und LED-Komponenten der Tochter Lumileds, für das parallel zum Spin-off ein Käufer gesucht wird. Ein Konsortium um die chinesische Go Scale Capital hatte im Vorjahr rund 2,8 Mrd. Dollar geboten, wurde aber von der US-Regierung ausgebremst. Im nicht fortgeführten Geschäft weist Philips für Automotive und Lumileds im ersten Quartal ein negatives Ebita von 1 Mill. Euro aus. Im Vergleichszeitraum hatte an dieser Stelle ein positives Ergebnis von 33 Mill. Euro gestanden.Van Houten hat bereits eingeräumt, dass auf der Suche nach einem Käufer nicht noch einmal mit einer Offerte in Höhe des Angebots von Go Scale Capital zu rechnen ist. Die Gespräche mit interessierten Parteien liefen weiter. Ob ein Verkauf zusammen mit der restlichen Beleuchtungssparte an eine Adresse möglich ist, wurde nicht erläutert. Einige Analysten hatten nach der Absage an Go Scale Capital diese Variante favorisiert. Finanzinvestoren wie CVC, KKR und Bain wurden in Medienberichten unter Berufung auf Insider sowohl im Bieterkampf um Lumileds und Automotive als auch als Interessenten für die Sparte genannt.Zum Jahresbeginn hieß es, CVC, KKR und Bain würden zusammen mit Onex und Blackstone an einer 5,5 Mrd. Euro schweren Offerte für das Beleuchtungsgeschäft ohne Lumileds und Automotive arbeiten. Anfang April war zu hören, dass sich mit dem britischen Finanzinvestor Melrose ein Bieter verabschiedet habe. Philips habe derweil der Finanzmarktaufsicht AFM mit Citi, ING, Morgan Stanley und Société Générale die Bookrunner für einen möglichen Börsengang genannt und ABN Amro sowie Rabobank für den Fall eines IPO als Co-Bookrunner mandatiert.Das Dual-Track-Verfahren, in dem Verkauf und IPO der Sparte parallel geprüft werden, wird von J.P. Morgan und Goldman Sachs organisiert. Van Houten, dürfte mit der Bekundung seiner Präferenz für ein IPO noch einmal etwas Bewegung in die Sache bringen.