Philips nimmt sich Siemens zum Vorbild
sp Frankfurt – Der niederländische Technologiekonzern Philips setzt unter CEO Frans van Houten zum nächsten großen Schnitt bei der Bereinigung des Portfolios an und will sich von allen Aktivitäten rund um das Geschäft mit Beleuchtung trennen. Nachdem der Philips-Chef schon im Sommer die Ausgliederung der beiden Sparten Lumileds und Automotive in eine eigenständige Einheit angekündigt hatte, sollen jetzt auch die weiteren Segmente aus dem Bereich Lighting in einer selbständigen Gesellschaft zusammengeführt werden (siehe Grafik).Die neue Einheit, die 2013 auf etwas mehr als 7 Mrd. Euro Umsatz gekommen wäre, soll unter dem Namen Philips Lighting Solutions auftreten und in den nächsten 12 bis 18 Monaten Optionen für eine “alternative Eigentümerstruktur mit direktem Kapitalmarktzugang” ausloten. Demnach könnte Philips spätestens 2016 der Blaupause von Konkurrent Siemens folgen, die das Lichtgeschäft von Osram schon im vergangenen Jahr mit einer Börsennotiz ausgestattet hat. Gut möglich, dass sich bis dahin auch General Electric von diesen Aktivitäten trennt. Den bisher letzten Versuch dazu hatte der Konkurrent von Philips und Osram 2008 unternommen. Nach dem Verkauf der Hausgerätesparte an Electrolux steht das Geschäft auf der Verkaufsliste von CEO Jeff Immelt wieder weit oben.Der Restrukturierungsexperte van Houten, der im April 2011 das Ruder bei Philips übernahm und seither unter anderem Fernseher, CD- und DVD-Player sowie Diktiergeräte und Kaffeemaschinen aus dem Portfolio gestrichen hat, will sich in Zukunft ganz auf Medizintechnik und Haushaltsgeräte für die Körperpflege konzentrieren.Die Aktie schloss in Amsterdam bei 24,13 Euro rund 2,5 % im Plus, obwohl van Houten parallel zu den Devestitionen wegen Problemen in einem US-Werk auch die Gewinnziele kassierte.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 7- Personen Seite 12