Philips richtet Scheinwerfer auf IPO
Im Herbst 2014 hat der Technologiekonzern Philips die Abspaltung seiner Beleuchtungssparte für das erste Halbjahr 2016 in Aussicht gestellt. Jetzt steht fest, dass der Spin-off im Zuge eines milliardenschweren Börsenganges über die Bühne gehen soll.sp Frankfurt – Der niederländische Technologiekonzern Philips trennt sich von seinem traditionsreichen Geschäft mit Leuchtmitteln und Lampen im Zuge eines Börsengangs und folgt damit dem Beispiel von Siemens, die vor bald drei Jahren der Tochter Osram eine eigene Börsennotiz verschaffte. Die Intention to Float hat Philips jetzt bekannt gegeben, nachdem das Unternehmen zuvor parallel zu den Vorbereitungen für ein Initial Public Offering (IPO) nach einem möglichen Käufer für die Sparte gefahndet hatte. Marktbeobachter trauen dem Geschäft, das es 2015 auf einen Umsatz von knapp 7,5 Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 650 Mill. Euro brachte (siehe Tabelle), eine Bewertung von gut 5 Mrd. Euro zu.Mehrere Finanzinvestoren hatten laut Medienberichten Interesse bekundet, mit ihren Offerten aber die Erwartungen von Philips-Chef Frans van Houten enttäuscht. Jetzt sollen im Rahmen eines IPO mindestens 25 % der Anteile an Philips Lighting institutionellen und privaten Investoren angeboten werden, die mit einer Ausschüttungsquote von 40 bis 50 % des Gewinns gelockt werden. Das genaue Timing hänge unter anderem von den “Marktbedingungen” ab, wie Philips mitteilt. Ziel der Muttergesellschaft sei es, in den nächsten Jahren sämtliche Anteile an Philips Lighting zu verkaufen. Einzelne Marktbeobachter halten es für realistisch, dass ein Wettbewerber wie Osram zu einem späteren Zeitpunkt die Gelegenheit suchen könnte, die Mehrheit zu übernehmen. Verkauf nicht ausgeschlossenDie Aktie von Philips stand nach der Bekanntgabe der Börsenpläne unter Druck, obwohl Van Houten schon in der vergangenen Woche eine Präferenz für einen Börsengang der Sparte zu erkennen gegeben hatte (vgl. BZ vom 26. April). Jetzt ist es amtlich, dass der Philips-Chef das lange geplante Spin-off über einen im Vergleich zum Verkauf an private Investoren langwierigeren IPO-Prozess bewerkstelligen muss, auch wenn sich Van Houten nicht zu der Frage äußerte, ob er einen Verkauf in letzter Minute ausschließe.Das Unternehmen habe bei der Entscheidung für einen Börsengang sowohl die Werthaltigkeit als auch die Komplexität in Betracht gezogen und außerdem berücksichtigt, was für die Angestellten und Kunden die beste Option sei, sagte Van Houten. Der Philips-CEO hat sich in den fünf Jahren an der Konzernspitze bereits von einem Großteil der Unterhaltungselektronik getrennt und will den Konzern in Zukunft ganz auf das Geschäft mit Medizintechnik und Haushaltsgeräte rund um Gesundheit und Wellness konzentrieren.Goldman Sachs und J.P. Morgan, die auch das Dual-Track-Verfahren geleitet haben, sind als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners mandatiert. Citigroup, ING, Morgan Stanley und Société Générale sind Joint Bookrunner mit ABN Amro und Rabobank als Co-Bookrunners. N M Rothschild unterstützt als Berater.