Phoenix kauft Celesio-Geschäfte
Reuters München
Der Mannheimer Pharma-Großhändler Phoenix stärkt sein Europa-Geschäft mit der Übernahme großer Teile des US-Konkurrenten McKesson. Die Phoenix Group übernehme die Töchter der ehemaligen Celesio in Frankreich, Italien, Irland, Portugal, Belgien und Slowenien sowie die ehemalige Celesio-Zentrale in Stuttgart, teilte McKesson mit. Die Amerikaner kündigten an, sie wollten auch für das restliche Geschäft in Europa – in Großbritannien, Norwegen, Österreich, Deutschland und Dänemark – „strategische Alternativen“ prüfen. Ziel sei der Komplettausstieg aus Europa.
Zum Kaufpreis äußerte sich McKesson nicht. Die Analysten von Evercore ISI veranschlagen ihn auf eine halbe bis 1 Mrd. Dollar. Allein Frankreich stehe für gut ein Drittel des Umsatzes von McKesson Europe. Beim Verkauf an McKesson 2014 war Celesio mit gut 6 Mrd. Euro bewertet worden.
Mit dem Rückzug aus Europa stünde auch der Minderheitsanteil von 30% an der Gemeinschaftsfirma von McKesson mit dem Rivalen Walgreens Boots Alliance zur Disposition, in der beide vor zwei Jahren ihr Deutschland-Geschäft gebündelt hatten. Darin sind die ehemaligen deutschen Großhändler Gehe und Anzag aufgegangen. Die Renditen im deutschen Pharmahandel stehen seit Jahren unter Druck.