Pinterest verdoppelt Wert auf 11 Mrd. Dollar

Soziales Netzwerk will international zulegen

Pinterest verdoppelt Wert auf 11 Mrd. Dollar

Von Sebastian Schmid, New YorkDer exklusive Club der Internet-Start-ups mit einer Bewertung von mehr 10 Mrd. Dollar ist um ein Mitglied reicher. Das soziale Bild-und Video-Netzwerk Pinterest hat in einer Finanzierungsrunde 367 Mill. Dollar zu einer Bewertung von 11 Mrd. Dollar eingesammelt. Möglicherweise könnten noch 211 Mill. Dollar hinzukommen, teilt Pinterest mit. Das Geld soll zur Ausweitung des internationalen Geschäfts genutzt werden, das bislang für 40 % der Anwender steht. Der Wert der Gesellschaft hat sich binnen zehn Monaten von 5 Mrd. Dollar mehr als verdoppelt. Facebook hatte den Pinterest-Konkurrenten Instagram im 2012 für 1 Mrd. Dollar übernommen.Mit über 300 Millionen monatlich aktiven Nutzern ist Instagram zwar mehr als dreimal so groß wie Pinterest. Dafür hat die in San Francisco ansässige Gesellschaft eine klarere Monetarisierungsstrategie. Während auf Instagram von Privatpersonen vor allem Fotos mit künstlerischem Anspruch verbreitet werden, teilen die Nutzer von Pinterest eher Fotos oder andere Medien mit Bezug zu Produkten, für die sie sich interessieren. Für Werbekunden ist das von Vorteil. Während bei Instagram vor allem die Markenbekanntheit und das Markenimage gepflegt werden können, dient Pinterest als Vertriebswerkzeug für konsumnahe Unternehmen. Erst im Februar hat Pinterest durchblicken lassen, dass sie künftig nicht mehr nur “Inspiration” für Produktkäufe sein will. Schon in wenigen Monaten könnten “Kauf”-Tasten auf der Pinterest-Seite direkt vom Interesse zum Geschäftsabschluss führen. Damit würde die Seite für werbetreibende Firmen noch interessanter.Wie beim sozialen Netzwerk Facebook steigt damit allerdings auch bei Pinterest die Gefahr, die Anwender mit zu viel Werbung abzustoßen, die ein soziales Netzwerk eher aufsuchen, um sich mit Menschen mit ähnlichen Interessen auszutauschen. Wie bei Facebook die gesponsorten “Posts” sollen bei Pinterest nun die gekauften “Pins” zunehmen. Bei Facebook hat sich der negative Effekt in Grenzen gehalten. Bei Pinterest lässt sich dies noch nicht beurteilen, da überhaupt erst im Januar mit dem Platzieren gekaufter “Pins” begonnen wurde.Im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken hat Pinterest einen sehr hohen Frauenanteil unter den Nutzern. Das soziale Netzwerk sei in einer starken Position, erklärt daher Matt Britton, CEO von MRY. Er sagte dem “Wall Street Journal”, Pinterest erreiche die “Chefinnen der Haushalte” in einer Form, wie dies Facebook und Twitter nicht möglich sei.