Pkw-Neuzulassungen brechen in der EU um ein Fünftel ein
Reuters/sck Frankfurt/München – Der Neuwagenabsatz in Europa ist im November den fünften Monat in Folge eingebrochen. Die Zahl der Neuzulassungen sank in der Europäischen Union gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,5% auf 713346 Pkw, wie der europäische Herstellerverband Acea zum Wochenschluss mitteilte. Das sei der höchste Rückgang im Monat November gewesen seit 1993, berichteten die Autolobbyisten mit Sitz in Brüssel. Von Januar bis November lag das Volumen mit 8,9 Millionen Fahrzeugen knapp unter dem coronabedingt schwachen Vorjahresniveau. Deutschland schneidet über elf Monate von den großen EU-Ländern mit einem Minus von 8% am schwächsten ab. Italien, Spanien und Frankreich verzeichneten dagegen einstellige Zuwächse.
Der Platzhirsch Volkswagen-Konzern ließ beim EU-Marktanteil Federn: Bis Ende November verringerte er sich um 1,6 Prozentpunkte auf 25,3%. Rivale Stellantis schaffte als zweitgrößte Gruppe mit Marken wie Opel, Citroën und Fiat ein Plus von 0,4 Punkten auf 22,1%. Von den Premiumherstellern baute BMW den Marktanteil auf 5,5% aus, während der von Mercedes-Benz auf 5,2% abbröckelte. Größter Gewinner bei den Marktanteilen ist der Importeur Hyundai. Der Autobauer aus Südkorea steigerte sich um ein Fünftel auf fast 764000 Stück, was 8,6% aller Neuwagen entspricht.
Die rückläufigen Zahlen belegen, dass die Corona-Pandemie und die anhaltende weltweite Chipknappheit den Autoherstellern weiterhin zusetzen. Unternehmensberater von Roland Berger und EY befürchten, dass die Chipkrise länger andauert als bislang befürchtet. In der Branche wurde zuletzt prognostiziert, dass der Mangel an Halbleitern in der zweiten Hälfte 2022 deutlich nachlassen dürfte.