Autoindustrie

Porsche AG überholt Mutter­konzern VW beim Börsenwert

Die Sportwagen-Tochter überholte den eigenen Mutterkonzern Volkswagen. Dabei mussten die Banken den Kurs der Porsche AG an den ersten Handelstagen stützen, um ihn nicht unter den Ausgabepreis fallen zu lassen.

Porsche AG überholt Mutter­konzern VW beim Börsenwert

Reuters München

Nach einem Stotterstart an der Börse sind die Aktien des Stuttgarter Sportwagenbauers Porsche AG auf der Überholspur. Mit einem Kursplus von mehr als 6% sprangen sie am Donnerstag bis auf 93,70 Euro, den höchsten Stand seit dem Börsengang vor einer Woche. Mit 82,6 Mrd. Euro (auf Schlusskursbasis) ist die Porsche AG – gemessen an den Vorzügen – nun der wertvollste deutsche Autobauer. Die Sportwagen-Tochter überholte den eigenen Mutterkonzern Volkswagen, der auf 78,9 Mrd. Euro kommt. Dabei mussten die Banken den Kurs der Porsche AG an den ersten Handelstagen stützen, um ihn nicht unter den Ausgabepreis von 82,50 Euro fallen zu lassen.

Von Donnerstag bis Dienstag kauften sie knapp 3,8 Millionen Porsche-Aktien für 312,8 Mill. Euro auf, wie aus einer Pflichtmitteilung der damit beauftragten Bank of America (BofA Securities) hervorgeht. Für die Stützungskäufe, mit denen Nachfrage erzeugt und das Angebot verknappt wird, werden Aktien aus der Platzierungsreserve (Greenshoe) verwendet. Damit nimmt Volkswagen mit dem Verkauf der Porsche-Aktien entsprechend weniger ein als die Maximalsumme von 9,4 Mrd. Euro.

Insgesamt steht für die Stabi­lisierungsmaßnahmen in den vier Wochen nach dem Börsengang ein Greenshoe von bis zu 14,85 Millionen Aktien im Wert von 1,23 Mrd. Euro zur Verfügung. Gut ein Viertel der Stücke wurde innerhalb von vier Tagen schon zurückgekauft. Ein Volkswagen-Sprecher verwies da­rauf, dass die Stützungskäufe „in einem herausfordernden Marktumfeld“ nur rund 11% der insgesamt 34 Millionen in der Zeit gehandelten Porsche-Aktien ausmachten. Damit sollten starke Schwankungen im Aktienkurs vermieden werden.

Die Bank of America erwarb dabei Porsche-Aktien zu Preisen zwischen 81,00 Euro und dem Ausgabepreis von 82,50 Euro – im Schnitt zu 82,44 Euro. Am Montag war die Aktie der Porsche AG auf 81,00 Euro gefallen, seit Dienstag sind aber kaum noch Stützungskäufe nötig. Zur Stabilisierung dürfen Banken die Aktien maximal zum Ausgabepreis aufkaufen.