Porsche meldet erneut Etappensieg gegen Hedgefonds

Börsen-Zeitung, 27.3.2015 wb Frankfurt - Das Oberlandesgericht Stuttgart hat erneut eine Schadensersatzklage gegen die Porsche Automobil Holding SE abgewiesen. Die amerikanischen Kläger hatten Schadensersatzansprüche von 1,2 Mrd. Euro aus...

Porsche meldet erneut Etappensieg gegen Hedgefonds

wb Frankfurt – Das Oberlandesgericht Stuttgart hat erneut eine Schadensersatzklage gegen die Porsche Automobil Holding SE abgewiesen. Die amerikanischen Kläger hatten Schadensersatzansprüche von 1,2 Mrd. Euro aus angeblichen Leerverkäufen sowie Swap- und Optionsgeschäften in Stammaktien von Volkswagen 2008 geltend gemacht (Az.: 28 O 183/13). Noch wäre den Klägern, denen Revision nun verwehrt ist, Nichtzulassungsbeschwerde möglich. Die Holding wird von Hengeler Mueller vertreten. Analysten gehen davon aus, dass die Maximalbelastung von Porsche im Worst-Case-Szenario auf 2,5 Mrd. Euro sinkt.Hintergrund ist der 2009 gescheiterte Versuch von Porsche, VW zu übernehmen. Die Fonds sehen sich rückblickend getäuscht und wollen Geld zurück, das sie damals an der Börse verloren. Nach der Abweisung von Klagen der Landgerichte Stuttgart und Braunschweig ist dies das fünfte Mal in Folge, dass Kläger mit ihren Vorwürfen scheitern. Bisher hat keines der angerufenen Gerichte ihre Rechtsauffassung geteilt.Nach Ansicht des Gerichts gab Porsche keine “grob unrichtigen Auskünfte”. Die Fonds stützen sich auf Pressemitteilungen von 2008. Damals bestritt die Holding zunächst, ihr Paket an Volkswagen auf 75 % aufstocken zu wollen. Einige Monate später gab sie bekannt, diesen Plan zu verfolgen. Die Kurse schossen in astronomische Höhe. Wer auf sinkende Kurse gewettet hatte, schaute in die Röhre. Bei einem Teil der Kläger handelt es sich um US-Hedgefonds, die zunächst versuchten, ihre Ansprüche in Amerika geltend zu machen. Die dort angerufenen Gerichte lehnten ihre Zuständigkeit allerdings ab. In den USA sind damit alle Rechtsstreitigkeiten beendet.