Porsche SE setzt für 2016 auf Gewinn bei VW
igo Stuttgart – Geht es nach der Porsche Holding SE, war der Milliardenverlust von VW für 2015 wegen des Abgasskandals eine Ausnahme. 2016 werde die Holding, die 52 % der VW-Stammaktien hält und den Familien Porsche und Piëch gehört, ein Ergebnis nach Steuern von 1,4 bis 2,4 Mrd. Euro erzielen, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans Dieter Pötsch. Die SE hat neben VW keine nennenswerten Beteiligungen und geht demnach offenbar von einem hohen Gewinn der Volkswagen AG aus, die 2015 einen Verlust von 1,4 Mrd. Euro schrieb. 2014 lag der VW-Gewinn bei 11 Mrd. Euro.2015 schrieb die SE durch das Minus bei VW einen Verlust von 273 Mill. Euro nach Steuern. 2014 lag der Gewinn bei 3 Mrd. Euro. Die Nettoliquidität sank per Ende 2015 von 2,3 Mrd. Euro auf 1,7 Mrd. Euro. Ursache war der Kauf von 1,5 % der VW-Stammaktien von Suzuki im September. Ende 2016 soll eine Nettoliquidität von 1 bis 1,5 Mrd. Euro stehen. Investitionen in andere Unternehmen seien nicht eingerechnet.Aus dieser Substanz wird auch die 308 Mill. Euro schwere Dividendenausschüttung an die Aktionäre entnommen. Ursprünglich lag der Vorschlag des SE-Vorstands bei 20 Cent je Aktie, drei Tage später wurde auf über 1 Euro erhöht. “Selbst wenn wir 300 Mill. Euro ausschütten, ist genug in der Kasse”, so Pötsch. Die SE will seit Jahren in die Auto- und Mobilitätsbranche investieren, hält jedoch bislang neben den VW-Anteilen nur 10 % an einem weiteren Unternehmen. An den Investitionsplänen halte man fest.Es gebe keine Formel zur Berechnung der Dividende, so Pötsch. Das zurückliegende Jahr, aber auch die Zukunftsperspektiven spielten eine Rolle. Zwischen den beiden Vorschlägen hätten sich “die Erwartungen für Volkswagen verbessert”. Zudem sei der Einzelabschluss der SE die Berechnungsgrundlage. Der weise wegen der hohen VW-Dividende für 2014 einen Überschuss von 830 Mill. Euro aus. Demnach müssen SE-Aktionäre im kommenden Jahr zurückstecken. “Damit ist ein Signal gesetzt”, sagte Pötsch. Ihm wäre es am liebsten, wenn VW bis dahin so gut dastünde, dass es für eine höhere Ausschüttung maßgeblich wäre. “Da bin ich zuversichtlich”, sagte er.Zuversichtlich zeigte sich der Vorstand um Pötsch und VW-Vorstandschef Matthias Müller auch bei der Aufarbeitung des Abgasskandals. Er sei davon überzeugt, dass VW weiter intensiv daran arbeite, “die Abgasthematik schnell und vollständig aufzuklären”, sagte Pötsch. Kritik an Form und Geschwindigkeit wollte Müller nicht gelten lassen. “Ich bin überzeugt, allen Berichten zum Trotz, dass wir von Anfang an vieles, um nicht zu sagen alles, richtig gemacht haben”, sagte er.—– Wertberichtigt Seite 8