Autoindustrie

Porsche SE verdient weniger

Die Porsche SE hat im ersten Halbjahr 2023 einen Gewinnrückgang verbucht. Das ist vor allem das Resultat der Beteiligung an Volkswagen.

Porsche SE verdient weniger

Porsche SE verdient deutlich weniger

Gewinnrückgang bei Kernbeteiligung Volkswagen belastet

sck München

Die von den Familien Porsche und Piëch dominierte Beteiligungsgesellschaft Porsche Automobil Holding SE hat einen Gewinnrückgang verzeichnet. Das Dax-Mitglied mit Sitz in Stuttgart verbuchte im ersten Halbjahr ein Ergebnis nach Steuern von 2,3 (i.V. 3,9) Mrd. Euro. Das resultiert aus den Ergebnissen der beiden Kernbeteiligungen Volkswagen AG und Porsche AG. Das Ergebnis aus dem at Equity bewerteten Anteil an dem Wolfsburger Mehrmarkenkonzern schrumpfte von Januar bis Juni dieses Jahres deutlich auf 2,4 (3,8) Mrd. Euro. Zuvor meldete VW einen auf 7,5 (10,3) Mrd. Euro zurückgegangenen Überschuss. Auf den Anteil am Sportwagenbauer aus Stuttgart-Zuffenhausen entfiel ein at Equity bewerteter Ergebnisanteil von 112 Mill. Euro. Zur Erinnerung: Die Zahlen des gleichen Vorjahreszeitraums waren von positiven Sondereffekten überzeichnet. In ihrem Zwischenbericht zum 30. Juni weist die Porsche SE darauf hin, dass im Vorjahr das At-Equity-Ergebnis aus der VW-Beteiligung einen Ertrag aus dem Erwerb von VW-Vorzugsaktien von 597 Mill. Euro enthielt. Dieser resultierte seinerzeit aus der Differenz zwischen dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital des VW-Konzerns und den Anschaffungskosten der Vorzugsaktien.

Auf die Zwischenmitteilung reagierten die Anleger vergrätzt. Die Aktie der 40 Mitarbeiter zählenden Beteiligungsholding büßte in einem schwachen Markt zeitweise 3% auf 50,58 Euro an Wert ein. Der Titel fiel auf den Stand von Herbst 2020 zurück. Zuvor beklagte sich der Vorstandsvorsitzende Hans Dieter Pötsch über die schwache Kursperformance des Papiers. Pötsch ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender von VW. Zum Vergleich: Ende 2021 lag der Kurs bei rund 100 Euro. Als Gründe für den Kursrückgang vermutet er einen allgemeinen Holdingabschlag und den Schuldenabbau.

Die Porsche SE hält 53,3% der stimmberechtigten Stammaktien von VW. Das entspricht einem Anteil am gesamten Kapital des Dax-Riesen von 31,9%. Die Porsche SE ist damit größter Einzelaktionär von VW. An der Porsche AG ist die Holding mit einer Sperrminorität von 25% der Stammaktien beteiligt. VW brachte ihre Sportwagentochter Ende September 2022 an die Börse. Den gesonderten Einstieg bei der Porsche AG finanzierte die Porsche SE überwiegend mit Bankkrediten. Diese refinanziert sie durch Ausgabe von Anleihen. Ihre Nettoliquidität bezifferte die Porsche SE Ende Juni auf −5,4 Mrd. Euro. Ende vergangenen Jahres betrug diese noch −6,7 Mrd. Euro.

Prognose bekräftigt

Nach dem Zwischenergebnis bekräftigte die Geschäftsleitung der Porsche SE ihre Prognose. So erwartet der Vorstand eine Verbesserung der Nettoliquidität bis Ende 2023 auf eine Bandbreite zwischen −6,1 Mrd. und −5,6 Mrd. Euro. Darüber hinaus geht die Holdingspitze "unverändert von einem positiven Konzernergebnis nach Steuern zwischen 4,5 Mrd. und 6,5 Mrd. Euro aus". Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Beteiligungsgesellschaft einen Überschuss von 4,8 Mrd. Euro.

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