Autoindustrie

Porsche SE kauft VW-Aktien für 400 Mill. Euro

Der VW-Großaktionär Porsche SE hat für rund 400 Mill. Euro Vorzugsaktien des Autobauers zugekauft. Im Blick steht die Sonderdividende im Fall eines Börsengangs des Sportwagenbauers Porsche AG.

Porsche SE kauft VW-Aktien für 400 Mill. Euro

ste Hamburg

Die Porsche Automobil Holding (Porsche SE), über die die Familien Porsche und Piëch die Stimmrechtsmehrheit bei Volkswagen halten, hat ihren Kapitalanteil am Wolfsburger Mehrmarkenunternehmen leicht ausgeweitet. Wie die Porsche SE mitteilt, wurden vom 29. März bis 6. Mai stimmrechtslose VW-Vorzugsaktien über rund 400 Mill. Euro am Kapitalmarkt erworben. Die Beteiligung der Porsche SE an VW erhöhte sich den Angaben zufolge auf 31,9% des gezeichneten Kapitals – von 31,4%. Der Porsche-SE-Anteil an den Stammaktien von VW liege unverändert bei 53,3%.

Der Zukauf unterstreiche das starke Bekenntnis der Porsche SE zum VW-Konzern, erklärte die Holding. Ein Sprecher verwies auf den günstigeren Marktpreis der stimmrechtlosen Vorzüge sowie die höhere Liquidität verglichen mit den Stammaktien. Der Kurs der VW-Vorzugsaktie stieg am Dienstag nach Bekanntwerden der Transaktion in der Spitze um 2,4% auf 146,12 Euro, die Stammaktie um bis zu 2,9% auf 196,40 Euro.

Ein Motiv für den Erwerb könnte nach Einschätzung von Unternehmenskennern sein, dass die Porsche SE bei einem Börsengang der VW-Sportwagentochter Porsche AG stärker von der geplanten Sonderdividende profitiert. Ende Februar war in einer Eckpunktevereinbarung festgelegt worden, dass im IPO-Fall die Porsche SE 25% plus eine Aktie der Stammaktien an dem Sportwagenbauer übernimmt. Rund 25% der stimmrechtlosen Vorzugsaktien sollen am Kapitalmarkt platziert werden. 49% des Bruttogesamterlöses aus Platzierung und Verkauf sollen an die Aktionäre fließen.

Ohne Berücksichtigung eines möglichen Börsengangs und ohne Effekte aus dem Erwerb der VW-Vorzüge erwartet die Porsche SE 2022 weiterhin ein wesentlich aus der VW-Beteiligung getragenes Nachsteuerergebnis zwischen 4,1 und 6,1 Mrd. Euro.