Positiver freier Cash-flow ist oberstes Ziel von Vossloh

"Anleihen begibt nur, wer keine Alternativen hat"

Positiver freier Cash-flow ist oberstes Ziel von Vossloh

ge Berlin – Das Verkehrstechnikunternehmen Vossloh sieht sich bei seiner im Sommer angeschobenen Restrukturierung auf gutem Weg. “Spätestens 2017 werden wir wieder ein sehr ordentliches Ergebnis zeigen können”, sagte der neue Vorstandschef Hans Schabert auf der internationalen Bahnmesse Innotrans in Berlin. Langfristig erwarte der Eigenkapitalgeber eine Rendite von etwa 13 %. Größter Aktionär von Vossloh mit etwas mehr als einem Viertel der Anteile ist Heinz Hermann Thiele, Eigentümer der Knorr-Bremse.Nachdem Vossloh ohne die umfangreichen Anzahlungen bei neuen Aufträgen schon 2013 einen negativen Cash-flow hätte ausweisen müssen, ist das Erwirtschaften eines positiven freien Cash-flow nach der Dividendenzahlung “oberstes Ziel” des neuen Managements. Trotz der anhaltenden Restrukturierungsarbeiten, deren genaue Ausformung Anfang Dezember vorgestellt werden soll, schloss Schabert Zukäufe nicht aus, wenn sie einen hohen Wertbeitrag liefern. Auch Verkäufe seien möglich, die aber erst realistisch seien, wenn die entsprechenden Aktivitäten wieder profitabel arbeiten.Zugleich machte Finanzvorstand Oliver Schuster deutlich, dass mit dem geplanten Umbau der Konzernfinanzierung kein zusätzlicher Finanzbedarf verbunden sei. Vielmehr gehe des darum, die Ablösung eines 240 Mill. Dollar (rund 200 Mill. Euro) schweren privaten US-Placements, das inzwischen durch eine Brückentransaktion zwischenfinanziert ist, mittel- und langfristig zu strukturieren. Dies will Schuster bis Mitte 2015 erreicht haben, wobei er Schuldscheindarlehen mit unterschiedlichen Laufzeiten präferiert. Anleihen kämen dabei nicht in Frage – “das tut man nur, wenn man keine Alternativen hat”. Bonds seien teuer, hätten einen schlechten Ruf und seien somit nur der “last Exit”. Umsatz geht zurückDeutlicher als bisher machte Schabert klar, dass beispielsweise das Aus der risikobehafteten Generalunternehmerschaft beim Hersteller elektrotechnischer Ausrüstungen (Kiepe) auch merkliche Umsatzeinbußen zur Folge hat – was umgekehrt jedoch die Marge stärkt. In China denke der Vorstand über einen neuen Partner bei der Produktion von Weichen nach, um den stockenden Absatz zu beflügeln. Ein Rückzug aus dem Reich der Mitte komme jedoch nicht in Frage. In Russland erhofft sich der SDax-Konzern durch ein Joint Venture mit einer Tochter der dortigen Staatsbahn einen verbesserten Marktzugang.