Post "in bester Verfassung"

Quartalszahlen überzeugen Analysten - Langsame Rückkehr zur Normalität

Post "in bester Verfassung"

Die Deutsche Post hat mit den am Dienstagabend veröffentlichten Zahlen Analysten und Investoren überzeugt. Die Kommentare fielen wohlwollend aus, die Aktie legte in schwachem Umfeld zu. “Wir sind in bester Verfassung”, freute sich CEO Frank Appel bei einer Telefonkonferenz.lis Frankfurt – Die Deutsche Post hat mit ihren am Dienstagabend vorgelegten Quartalszahlen bei Analysten und Investoren gepunktet. Die Aktie stemmte sich am Mittwoch mit Kursgewinnen gegen den schwachen Gesamtmarkt, die Analysten-Kommentare fielen zumindest wohlwollend aus. “Beeindruckend”, schrieb Bernstein-Analyst Daniel Roeska in einer ersten Einschätzung zu den Quartalszahlen.Bei dem Dax-Konzern kehre langsam die Normalität zurück, fasste Post-Vorstandschef Frank Appel am Mittwoch in einer Telefonkonferenz zusammen. Das Geschäft in China, aber auch in Europa erhole sich. Das zweite Quartal sei besser verlaufen als erwartet. “Wir sind in bester Verfassung”, freute sich Appel. Die Aktie konnte am Mittwoch in einem schwachen Gesamtmarkt um mehr als 1 % zulegen und erreichte mit mehr als 34 Euro ein neues Hoch seit Januar.Der Konzern komme besser durch die Krise als ursprünglich erwartet, kommentierte die DZ Bank. Dabei habe er unter anderem von einem starken Onlinehandel und Expressgeschäft profitiert. Für J.P. Morgan sind die Aktien der Deutschen Post eine “Top-Idee” im Transportsektor. Die neue Prognose, die das Unternehmen angesichts der Entwicklung nun für 2020 wagt, hält die US-Bank für konservativ. Die Deutsche Post erwartet vor Zinsen und Steuern ein Ergebnis (Ebit) von 3,5 bis 3,8 Mrd. Euro. Vor der Corona-Pandemie war das Management von über 5 Mrd. Euro ausgegangen, hatte diese Einschätzung dann aber kassiert. 2019 waren 4,1 Mrd. Ebit zusammengekommen. In der neuen Prognose enthalten sind eine Einmalzahlung von insgesamt 200 Mill. Euro an die Mitarbeiter, 100 Mill. Euro Abschreibungen sowie Belastungen von 400 Mill. Euro im Zusammenhang mit dem aufgegebenen Streetscooter. Den freien Cash-flow kalkuliert die Post bei rund 1,4 Mrd. Euro bei geplanten Investitionen von 2,9 Mrd. Euro.Berenberg-Analyst William Fitzalan Howard erklärte, dass die unmittelbaren Auswirkungen der Coronakrise auf die Post nicht so gravierend gewesen seien wie zunächst befürchtet. Das operative Ergebnis sei sehr stark, wenn man die gegenwärtigen Umstände in Betracht ziehe. Auch der freie Mittelzufluss und der Ausblick seien besser als erwartet. Es sei ermutigend, dass das Unternehmen nun auch wieder einen Gesamtjahresausblick gegeben habe und für 2019 sogar eine Dividende zahlen wolle, so Bernstein. Die Post wird eine unveränderte Dividende von 1,15 Euro an ihre Aktionäre zahlen. Ursprünglich waren 1,25 Euro vorgeschlagen worden. Bei der nun gewählten Höhe handele es sich um eine “ausgewogene Entscheidung”, sagte CFO Melanie Kreis, der Konzern spare damit 125 Mill. Euro.Für den mittelfristigen Ausblick auf 2022 legt sich die Post noch nicht fest, sondern entwirft drei verschiedene Szenarien: eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft (V-Szenario), eine eher zögerliche (U-Prognose) und eine sehr langsame in Form eines L. Im besten Fall sind laut Vorstand 2022 über 5,3 Mrd. Euro Ebit möglich, bei einem U-Szenario könnten es 5,1 Mrd. Euro sein. Für den pessimistischen Fall stellt die Post immerhin noch 4,7 Mrd. Euro Ebit in Aussicht.