PostNL weist Offerte aus Belgien zurück
wb Frankfurt – Die niederländische PostNL hat das Übernahmeangebot des belgischen Konkurrenten BPost offiziell und ausführlich abgelehnt. Das Angebot sei wenig überzeugend, teilt der Konzern aus Den Haag mit. Der belgische Dienstleister bietet rund 2,4 Mrd. Euro in bar und eigenen Aktien (vgl. BZ vom 8 . November). PostNL pocht darauf, sich eigenständig besser entwickeln zu können. Bank of America Merrill Lynch und Stibbe beraten PostNL während ABN Amro und Allen & Overy deren Aufsichtsrat begleiten.Die Niederländer fürchten vor allem den Einfluss des belgischen Staates, der 51 % der Anteile an BPost hält, mit der Transaktion aber auf 40 % verwässern würde. Auch die holländische Regierung hatte sich negativ zur Übernahmeperspektive geäußert. Die PostNL-Aktie gab am Freitag um 5,4 % auf 4,48 Euro nach und notiert damit deutlich unter dem Angebotspreis von 5,40 Euro. Einer der größten Aktionäre des niederländischen Konzerns, der Medienunternehmer John de Mol, hatte sich überrascht gezeigt, dass sich beide Seiten nicht zusammensetzen.PostNL setzte mit 49 000 Beschäftigten zuletzt knapp 3,5 Mrd. Euro um. BPost (Börsenwert: 4,3 Mrd. Euro) kam mit knapp 25 000 Leuten auf 2,4 Mrd. Euro Umsatz.Die Branche wandelt sich wegen des Internets. Während E-Mails und andere elektronische Übermittlungsmöglichkeiten das Briefaufkommen verdrängen, legen die Paketsendungen zu, weil stärker online eingekauft wird. Nach Angaben von BPost würde durch den Zusammenschluss eines Post- und Logistikunternehmen mit über 28 Millionen potenziellen Kunden entstehen.