Potash lässt K+S nicht von der Angel

Angefachte Übernahmefantasie treibt Aktienkurs

Potash lässt K+S nicht von der Angel

md Frankfurt – Die Potash Corporation of Saskatchewan lässt in ihren Bemühungen, den deutschen Düngemittel- und Salzproduzenten K+S zu übernehmen, nicht locker und erhöht offenbar in kleinen Dosen den Druck auf das Management des Dax-Konzerns. Die Kanadier haben zusätzlich zu Morgan Stanley und der Deutschen Bank mit der Bank of America Merrill Lynch eine dritte Investmentbank angeheuert, die Potash bei der geplanten Akquisition unterstützen soll, wie Finanzkreise der Börsen-Zeitung bestätigten. Zuvor hatte die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” darüber berichtet, dass das Mandat im Juli erteilt worden sei. Aber auch der Aufsichtsrat des Kasseler Unternehmens nimmt zusätzliche Beratungsdienste in Anspruch: Das Gremium lasse sich von Rothschild beraten, heißt es. Bislang war nur Goldman Sachs als Beraterbank von K+S bekannt.Potash bemüht sich seit Monaten, das Management von K+S zu Gesprächen über einen Zusammenschluss zu bewegen. Die Kanadier bieten 41 Euro je K+S-Aktie. Doch die Nordhessen lehnten die Offerte seit ihrem Bekanntwerden Ende Juni mehrfach ab. Die vorgeschlagene Transaktion reflektiere nicht den fundamentalen Wert von K+S und sei nicht im Interesse des Unternehmens, lautet die Begründung. Zudem sind dem Management die Aussagen zum Schutz insbesondere der deutschen Standorte und Arbeitsplätze nicht verbindlich genug.K+S versuchte von Beginn des Übernahmepokers an, die Unterstützung durch die Regierungen der deutschen Bundesländer zu erlangen, in denen der Bergbaukonzern tätig ist, vor allem Hessens, Thüringens und Niedersachsens. Dies mag einer der Gründe sein, warum sich Hedgefonds, die sonst versuchen, bei laufenden Übernahmen ihren Schnitt zu machen, im Fall von K+S so ungewohnt zurückhalten – dem Vernehmen nach scheuen insbesondere US-Investoren Wetten auf eine erfolgreiche Übernahme, da sie sich nicht in der Lage sehen, den Einfluss der Politik einzuschätzen. “Feindliches” VorhabenHauck & Aufhäuser hat ihre Kaufempfehlung der K+S-Aktie und das Kursziel von 44,50 Euro bestätigt. Dass beide Konzerne weitere Berater hinzugezogen hätten, unterstreiche die Entschlossenheit von Potash. Die Privatbank hält es für wahrscheinlich, dass die Kanadier nun auf eine feindliche Übernahme aus sind. Beleg dafür könnte sein, dass Potash angeblich begonnen hat, bei K+S engagierte institutionelle Investoren zu kontaktieren. Davon hatte der Board zunächst abgesehen, um den Eindruck eines “feindlichen” Übernahmevorhabens zu vermeiden.K+S lagen am Montag zeitweise 5 % fester und schlossen mit einem Plus von 4,1 % bei 33,67 Euro. Von den 41 Euro, die Potash pro Aktie bietet, ist dieser Kurs noch knapp 22 % entfernt.