Praktiker hofft auf operative Wende
dpa-afx Hamburg – Thomas Fox hat keinen leichten Job. Der Sanierungsexperte soll die Baumarktkette Praktiker sanieren und er bekommt Druck von allen Seiten: von Arbeitnehmern, Aktionären, Gläubigern und der saarländischen Politik, weil er die Zentrale des Unternehmens aus dem Saarland nach Hamburg verlegt. Doch Fox will Kurs halten: Alle müssten ihren Beitrag leisten, wenn Praktiker eine Zukunft haben solle. Doch das reiche noch nicht. “Man kann sich aus der Krise heraussparen, aber nicht in den Erfolg hineinsparen”, sagte er bei der ersten Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am neuen Standort Hamburg. Eine konsequente Sanierung sei unumgänglich. Die Baumarktkette war vor allem durch Missmanagement in die Krise geraten.Praktiker wird nach horrenden Verlusten von mehr als einer halben Mrd. Euro 2011 auch in diesem Jahr rote Zahlen schreiben (vgl. BZ vom 29. März). Die laufende Sanierung wird zu Sonderbelastungen in dreistelliger Millionenhöhe führen. Bei einer erfolgreichen Umsetzung des Sanierungskonzeptes könne aber operativ die Wende gelingen, sagte Fox. Bereits in diesem Jahr werde sich das operative Ergebnis deutlich verbessern. Der Umsatz soll leicht über die im vergangenen Jahr erzielten 3,18 Mrd. Euro steigen. Dabei setzt Praktiker vor allem auf das Deutschlandgeschäft. Praktiker soll nun als preisgünstiger, einfacher und schneller Baumarkt positioniert werden. “Die Marke Praktiker ist nicht beschädigt”, sagte Fox.