Praktischer Wissenschaftler
igo – Bereits vor drei Jahren führte Stefan Asenkerschbaumer, der Finanzchef des Technologie- und Zulieferkonzerns Bosch, Redakteure der Börsen-Zeitung begeistert an den papierfreien Schreibtischen seiner Mitarbeiter vorbei. Nicht weil das in Mode ist, sondern weil der 63-Jährige in effizienteren und vernetzteren Prozessen hohes Einsparpotenzial sieht und Bosch dieses dringend umsetzen muss. Der Technologiewandel und die schwächelnde Konjunktur belasten den weltweit größten Automobilzulieferer, und Asenkerschbaumer sieht durch Technologien wie künstliche Intelligenz eine riesige Veränderung auf die Branche zukommen.Seit Januar ist der zweifache Vater, Hobby-Tischtennisspieler und Fußballfan Präsident der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaftslehre, die Wissenschaft und Praxis verzahnen soll. Er selbst macht das seit Jahren durch Vorlesungen an seiner Alma Mater, der Uni Erlangen-Nürnberg, die ihn Anfang 2017 zum Honorarprofessor ernannte. Seine Studierenden sollen in Seminaren wie “Data-Driven Business Models in Industry” interdisziplinär und mit realen Fallbeispielen arbeiten.Der gebürtige Oberbayer begann seine Karriere nach einer kaufmännischen Berufsausbildung, zwei Diplomabschlüssen und anschließender Promotion 1987 als kaufmännischer Trainee bei Bosch. In den folgenden gut 20 Jahren war er u. a. als Fachreferent, Abteilungsleiter, Werkleiter, kaufmännischer Geschäftsleiter im Bereich Mobile Communications/Car Multimedia und Leiter der Zentralabteilung Controlling tätig. 2010 stieg er als Verantwortlicher für sämtliche Finanzbereiche, Einkauf, Logistik und die Zentraleinheit Global Business Services in die Geschäftsführung des Stiftungskonzerns auf. Seit Juli 2013 ist er Stellvertreter von Konzernchef Volkmar Denner.