Preiserhöhungen helfen Conti
Preiserhöhungen helfen Conti
Konzern trifft Markterwartungen mit Ergebnis im Automotive-Segment – Margenvorgabe bei gesenktem Umsatzziel bekräftigt
ste Hamburg
Fortschritte in Preisverhandlungen mit Kunden haben dazu beigetragen, dass Continental im dritten Quartal anders als noch im vorherigen Abschnitt die Markterwartungen im Automotive-Segment erfüllt hat. Nach Werten von 0,8 (i.V. −4,1)% und −0,6 (−2,5)% in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres landete die bereinigte Ebit-Marge zwischen Juli und September bei 2,8 (2,5)%, wie der Autozulieferer und Reifenhersteller aus Hannover mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 2,6% gerechnet.
Aktie legt zu
Die Conti-Aktie, die in den vergangenen Wochen durch Spekulationen über mögliche Verkäufe von Teilen des Automotive-Geschäfts und Partnerschaften Auftrieb erhielt und im bisherigen Jahresverlauf mit rund 9% im Plus liegt, legte am Mittwoch um 4,1% auf 64,32 Euro zu. Für das Gesamtjahr 2023 reduzierte der Konzern mit Verweis auf negative Wechselkurseffekte zwar das Umsatzziel für das Automotive-Segment um rund 500 Mill. Euro auf 20 bis 21 Mrd. Euro. Weiterhin wird aber ein Margenkorridor von 2 bis 3 (−0,2)% angestrebt. Bei der UBS hieß es, es wäre nicht überraschend, würde Conti auf eine Marge am unteren Ende der Zielspanne hindeuten. Analysten gehen im Schnitt von einer bereinigten Ebit-Marge der Autosparte im Gesamtjahr von 2% aus. Das Unternehmen müsse im vierten Quartal auf eine Marge von rund 5% kommen, was über einige Jahre hinweg nicht gelungen sei, so die UBS.
Conti-Finanzchefin Katja Garcia Vila sagte der Börsen-Zeitung, man habe in den Preisverhandlungen mit Kunden verglichen mit dem Vorquartal "einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht". Es seien aber nicht alle Verhandlungen abgeschlossen. Sie ließ offen, inwieweit die Preiserhöhungen inflationsbedingte Zusatzkosten, die für die Autosparte im laufenden Jahr unverändert mit rund 1 Mrd. Euro veranschlagt werden, kompensiert würden. Den Hauptbeitrag zum Segmentergebnis im vierten Quartal liefern üblicherweise Erstattungen für Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.
Cashflow-Ziel bekräftigt
Continental senkte auch das Konzernumsatzziel für 2023 auf 41 bis 43 (39,4) Mrd. Euro von zuvor 41,5 bis 44,5 Mrd. Euro, bekräftigte aber die Vorgabe für die bereinigte Ebit-Marge von 5,5 bis 6,5 (5,0)% im Konzern bei erwarteten Zusatzkosten von insgesamt 1,4 Mrd. Euro. Das Margenziel des Reifensegments wurde um 50 Basispunkte auf 12,5 bis 13,5% angehoben. Bei einem Umsatz im dritten Quartal von 10,2 (10,4) Mrd. Euro landete die bereinigte Ebit-Marge im Konzern bei 6,2 (5,7)% und traf damit die Markterwartungen. Durch Ergebnissteigerung und Abbau der Lager- und Forderungsbestände will Conti das unveränderte Jahresziel eines bereinigten freien Cashflows von rund 800 Mill. bis 1,2 Mrd. Euro erreichen.