Fords E-Auto-Geschäft mit Milliarden-Verlust
Der US-Autobauer Ford rechnet in diesem Jahr mit Verlusten von bis zu fünf Milliarden Dollar in seinem Elektrofahrzeug- und Software-Geschäft. Dies wäre ein ähnlicher Verlust wie im Vorjahr, teilte das Unternehmen in der Nacht zu Donnerstag mit. Insgesamt prognostiziert der Autobauer einen Gesamtgewinn vor Steuern zwischen sieben und acht Milliarden Dollar, der damit etwas geringer als 2024 ausfallen werde.
Ford kann die Verluste in seinem Geschäft mit Elektroautos nicht stoppen. Im vergangenen Quartal fuhr der Bereich operativ rote Zahlen von knapp 1,4 Mrd. Dollar ein. Es waren immerhin gut 180 Mill. Dollar weniger als ein Jahr zuvor.
Ford-Chef Jim Farley hofft, das Ruder mit neu entwickelten Elektromodellen umzudrehen. Sie sollen „in ein paar Jahren“ auf den Markt kommen, sagte der Manager am Mittwoch im US-Sender CNBC.
Dank starker Verkäufe von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren und Nutzfahrzeugen schaffte Ford unter dem Strich einen Quartalsgewinn von 1,8 Mrd. Dollar. Im Vorjahr stand wegen Kosten für die Altersversorgung der Mitarbeiter noch ein Verlust von 500 Mill. Dollar in der Bilanz.
Der Umsatz übertraf zum Jahresschluss mit 48,2 Mrd. Dollar die Erwartungen der Analysten. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag mit 39 Cent ebenfalls über den Analystenprognosen. Die Aktien des Unternehmens fielen im nachbörslichen Handel um fast 5 %.
Warnung an das Weiße Haus
Ford-Chef Jim Farley hat das Weiße Haus gewarnt, dass langfristige Strafzölle von 25 % auf Lieferungen aus Mexiko und Kanada die US-Autoindustrie schwer treffen würden. Dies werde amerikanische Hersteller Milliarden Dollar an Gewinnen kosten und schwere Folgen für Jobs in den USA haben, sagte Farley nach Vorlage von Quartalszahlen.
US-Autoriesen wie Ford und General Motors hatten in den vergangenen Jahren die Produktion in den Nachbarländern ausgebaut. US-Präsident Donald Trump verfügte jüngst zusätzliche Zölle von 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada - schob sie dann aber schnell zunächst um 30 Tage auf.
Farley argumentierte, dass Rivalen wie Hyundai, Kia und Toyota Millionen Fahrzeuge aus Südkorea und Japan in die USA ohne eine zusätzliche Belastung einführen könnten. Zugleich hätten das Weiße Haus und der Kongress zugesagt, die US-Autoindustrie zu stärken und nicht zu schwächen, sagte er im US-Sender CNBC.
Weiter hohe Verluste mit Elektroauto
Die Quartalszahlen zeigen, dass Ford die hohen Verluste in seinem Geschäft mit Elektroautos weiterhin nicht stoppen kann. Der Bereich fuhr operativ rote Zahlen von knapp 1,4 Milliarden Dollar (1,35 Mrd. Euro) ein. Es waren immerhin gut 180 Millionen Dollar weniger als ein Jahr zuvor. Farley hofft, das Ruder mit neu entwickelten Elektromodellen herumzureißen. Sie sollten „in ein paar Jahren“ auf den Markt kommen.