Preisverfall drückt Solarindustrie

Börsen-Zeitung, 27.8.2016 Reuters Düsseldorf - In der Solarbranche flammt erneut ein existenzbedrohender Preiskampf auf. Für einige Zeit hatten Zölle auf Billigimporte aus Asien die Preise für Solarzellen und Solarmodule in Europa und den USA...

Preisverfall drückt Solarindustrie

Reuters Düsseldorf – In der Solarbranche flammt erneut ein existenzbedrohender Preiskampf auf. Für einige Zeit hatten Zölle auf Billigimporte aus Asien die Preise für Solarzellen und Solarmodule in Europa und den USA stabilisiert. Doch inzwischen beklagen die Firmen auf beiden Seiten des Atlantiks wieder einen Preisverfall – und machen erneut Unternehmen in China dafür verantwortlich. “Seit vier bis fünf Wochen haben die Preise zwischen 10 und 15 % nachgegeben”, beschreibt Luc Grare, Marketing-Vorstand bei REC Solar, die Dramatik des Rückgangs.Grund für den Preisrutsch ist China, wo der Markt für Solaranlagen kollabiert ist. Die Volksrepublik ist der größte Markt für die Solarindustrie, auch weil die Branche dort vom Staat unterstützt wird. Von den weltweit 70 Gigawatt aus neumontierten Solaranlagen, die 2016 erwartet werden, sind in China allein im ersten Halbjahr 20 Gigawatt verbaut worden. Damit sind die staatlich verordneten Zubauziele für 2016 schon erfüllt. “Nach der enorm starken Nachfrage in China im ersten Halbjahr schwächt sich der Boom ab und die chinesischen Unternehmen versuchen nun, zu Niedrigpreisen ihre Produkte auf die Märkte zu bringen”, erläutert Analyst Erkan Aycicek von der LBBW.