Prevent-Eigner bieten für Küchenhersteller Alno
igo Stuttgart – Der Pfullendorfer Küchenhersteller Alno wird bald einen neuen Großaktionär erhalten. Wie die Beteiligungsgesellschaft Tahoe Investors der Unternehmerfamilie Hastor mitteilte, will sie den Aktionären ein Übernahmeangebot über 50 Cent je Aktie vorlegen. Damit würde Alno mit rund 38 Mill. Euro bewertet. Am Freitag schloss die Aktie 5,3 % fester bei 47 Cent.Als voraussichtliche Bedingung nannte Tahoe eine Mindestannahmeschwelle von mehr als 30 %, die allerdings leicht erreichbar sein dürfte. Denn Tahoe teilte ebenfalls mit, eine Stimmbindungsvereinbarung mit einigen Aktionären über 16,52 % der Stimmrechte geschlossen zu haben. Zu den Aktionären gehören Alno-Vorstandschef Max Müller (6,67 %), die Beteiligungsgesellschaft Nordic Kitchen (4,22 %) und der Investor Paul Capital (3,19 %). Zudem habe sich Tahoe über ein Termingeschäft bis zum 14. Oktober weitere 2,65 % der Stimmrechte gesichert. Bereits seit August kann Tahoe zudem über eine Call-Option die 14,08 % des bisherigen Großaktionärs Whirlpool erwerben. Insgesamt hat die Gesellschaft damit Zugriff auf einen Gesamtstimmrechtsanteil von 33,25 %.Der neue Investor gebe Alno, die seit dem Börsengang 1995 in der Umstrukturierung steckt und zuletzt rote Zahlen schrieb, “Stabilität sowie eine klare Perspektive”, so Vorstandschef Müller. Der Familie Hastor gehört auch die Prevent-Gruppe, die unter anderem in der Holzverarbeitung tätig und bei Autozulieferern investiert ist. Sie hatte sich im Sommer einen wochenlangen Streit mit Volkswagen geliefert. Im Juli hatte Tahoe Alno bereits einen Kredit über 20 Mill. Euro gewährt und weitere 15 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Diese waren allerdings an “aufschiebende Bedingungen” geknüpft, die Alno nicht erläutern will.Die Familie behalte sich zudem vor, angediente Aktien weiterzureichen, um unter 50 % zu bleiben. Das dürfte mit der Change-of-Control-Klausel im Prospekt der 2013 von Alno begebenen Anleihe zu tun haben. Diese läuft bis 2018, Anleger können aber auf eine frühere Rückzahlung pochen, sollte ein Aktionär über 50 % der Stimmrechte halten.