Primacom gelingt Ergebnissprung

Kabelnetzbetreiber profitiert von Zukauf

Primacom gelingt Ergebnissprung

hei Frankfurt – Der vor allem in Ostdeutschland tätige Kabelnetzbetreiber Primacom hat im vergangenen Jahr bei Umsatz und Ergebnis große Sprünge gemacht. Durch die Akquisition der DTK Deutsche Telekabel erzielte Primacom einen Erlösanstieg um 37,2 % auf 131,6 Mill. Euro. Zugleich verhalfen Einsparungen und der gestiegene Absatz höhermargiger Produkte wie hochauflösendes TV sowie Internet und Telefonie dem Ergebnis zu einem überproportionalen Schub.Operativ vor Abschreibungen (Ebitda) verdiente der viertgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber, dessen Infrastruktur sich überwiegend bis in die Netzebene 4 (Hausanschluss) erstreckt, 55,2 Mill. Euro, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Das ist gut die Hälfte mehr als im Vorjahr. Die Ebitda-Marge sprang auf 41,6 %.Auf organischer Basis ohne Einbeziehung der seit April vergangenen Jahres konsolidierten DTK kletterten die Einnahmen um 4,7 % auf 100 Mill. Euro und das Ebitda um 16,7 % auf 41,5 Mill. Euro.Im laufenden Turnus will Primacom Synergien von 5,9 Mill. Euro aus der Akquisition der DTK voll ausschöpfen und rechnet daher nochmals mit einem deutlichen Ergebnissprung. Das Unternehmen generiert rund 80 % der Umsätze aus dem eigenen Netz, nachdem die Lieferantenbeziehungen deutlich gelichtet wurden. Schwere ZeitenDie Gesellschaft hat ähnlich wie der größere Wettbewerber Tele Columbus finanziell schwere Zeiten hinter sich. 2011 erzwang die wirtschaftliche Lage einen Teilschuldenerlass, die Gläubiger wandelten 110 Mill. Euro Schulden in Eigenkapital. Der Kreis der Gesellschafter ist deutlich übersichtlicher als der von Tele Columbus. Primacom gehört einer von Alcentra, Avenue Capital, Tennenbaum und Goldman Sachs kontrollierten Holding. Die Eigentümer hatten bereits 2012 versucht, den Kabelnetzbetreiber zu verkaufen, den Prozess jedoch abgeblasen, weil die Gebote unbefriedigend waren.