Private Equity als Vorbild für Autohersteller

Alix Partners: Mehr Aufwand, weniger Wachstum

Private Equity als Vorbild für Autohersteller

scd Frankfurt – Die Autoindustrie wird in den nächsten Jahren schwächer wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Branchenstudie von der Beratungsgesellschaft Alix Partners, die für 2016 bis 2024 weltweit einen durchschnittlichen Absatzanstieg um 2,7 % prognostiziert nach durchschnittlich 4,0 % in den vergangenen sechs Jahren. Vor allem in den etablierten Märkten wie Nordamerika, Westeuropa oder Japan rechnet Alix bestenfalls mit Stagnation.Das schwierigere Umfeld werde begleitet von einschneidenden technologischen Veränderungen und Herausforderungen. “Die wichtigsten Entscheidungen für die Autohersteller derzeit sind, wo investiert man selbst, wo vertraut man auf die Zulieferer, wo muss Know-how von außen geholt werden”, befindet Jens Haas, Automobilexperte und Managing Director von Alix Partners. “Übernehmen, Know-how reinholen und selbst in bestehenden Strukturen Weitermachen ist ein Konzept, das nur in den seltensten Fällen funktionieren dürfte”, warnt Haas. Es gelte, sich auch auf die oft andere Kultur branchenfremder Partner einzulassen.Die Investitionen sowie Ausgaben für Forschung & Entwicklung je Auto fallen dabei teils extrem unterschiedlich aus (siehe Grafik). Angesichts der Vielzahl der Herausforderung sollten die Hersteller genau überlegen, wo sie investieren. “Die Hersteller müssen häufig fast schon agieren wie Private-Equity- oder Venture-Capital-Unternehmen”, sagt Haas. Und auch die Autos selbst sieht er näher an Produkte aus dem Silicon Valley heranrücken. “Das Auto wird zunehmend zu einer Plattform, die mit Softwareupdates aktualisiert werden kann.” Der Lebenszyklus der Autos müsse künftig viel intensiver gemanagt werden.