Private Equity bekommt bei Dell kalte Füße

TPG Capital angeblich schon abgesprungen

Private Equity bekommt bei Dell kalte Füße

hip Frankfurt – Die Verhandlungen des PC-Herstellers Dell mit Finanzinvestoren haben sich offenbar in eine andere Richtung entwickelt als gedacht (vgl. BZ vom 16. Januar). Wie das US-Magazin “Fortune” unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen berichtet, hat sich die Beteiligungsgesellschaft TPG Capital bereits aus den Gesprächen verabschiedet. Damit bleibt Silver Lake als einziger Investor, um das Unternehmen von Michael Dell von der Börse zu nehmen. Ohnehin hätten beide Investoren getrennt mit Dell verhandelt. Dem “Wall Street Journal” zufolge bemüht sich Silver Lake darum, den bis zu 25 Mrd. Dollar schweren Buy-out zum Abschluss zu bringen, möglicherweise unter Beteiligung eines Pensions- oder Staatsfonds.Die Branchenexperten der Citigroup hatten bereits erwartet, dass Finanzinvestoren kalte Füße bekommen würden. Sie verwiesen auf die Höhe des erforderlichen Investments und die wenig berauschende Bilanz früherer Leveraged Buy-outs (LBO) in der IT-Branche. Vor diesem Hintergrund nannten sie einen solchen Deal unklug. Die Voraussetzung für eine Rendite von mehr als 30 % wäre nach ihrem Modell, dass das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren seinen Free Cash-flow komplett in die Rückführung seiner LBO-bedingten Schulden steckt. Das würde die Wettbewerbsposition der Gesellschaft gefährden, denn für Wachstumsinitiativen oder Übernahmen wäre kein Geld da. Entsprechend schwierig würde ein Exit.Die Citi-Analysten unterstellen ein Gebot von 15 Dollar je Aktie und eine Finanzierung über 13 Mrd. Dollar neue Schulden. Im frühen Handel notierte die Aktie in New York bei 12,62 Dollar.