Private Equity entdeckt Lateinamerika

Coller Capital: Konsumgüter und Einzelhandel in der Region am attraktivsten

Private Equity entdeckt Lateinamerika

wb Frankfurt – Investoren, die Lateinamerika für Private Equity entdeckt haben, halten den Markt für aussichtsreich. Laut einer Umfrage von Coller Capital mit der Latin American Private Equity & Venture Capital Association erachten drei Viertel der Investoren das Potenzial der Region im Hinblick auf Wirtschaftswachstum und Deal-flow im Vergleich zu anderen Schwellenländern als sehr attraktiv. Die Einstiegsbewertungen und das politische Klima der Region werden demnach ebenfalls im Vergleich zu anderen Private-Equity-Märkten in anderen Emerging Markets positiv bewertet.Folglich dürften die Neuengagements in Fonds zulegen. 38 % der Investoren rechnen damit, dass der Wert ihrer Neuengagements in den nächsten zwölf Monaten höher sein wird als in den vergangenen zwölf.Drei Viertel der Anleger in lateinamerikanisches Private Equity erwarten dort jährliche Nettorenditen (ohne Brasilien) von 16 % und mehr. Zwei Drittel rechnen mit denselben Renditen aus brasilianischen Private-Equity-Fonds. Umsatz- und Margensteigerungen der Portfolioformen werden laut Coller als wichtigste Treiber erachtet. Dagegen werden Multiple Arbitrage und Schuldenrückzahlung als weniger relevant eingeschätzt.Lateinamerikanische und internationale Investoren seien gleichermaßen mit den Governance-Standards und dem Interessenausgleich mit ihren Fondsmanagern in Lateinamerika zufrieden, verglichen mit den Standards auf Private-Equity-Märkten auch in Industrieländern. Nach Meinung der Anleger schneiden lateinamerikanische Fonds bei der Einhaltung von internationalen Rechnungslegungsstandards für Bewertungen und der Offenlegung in Umwelt, Soziales und Governance am schwächsten ab. Drei von vier Anlegern trauen Konsumgütern und Einzelhandel in den nächsten drei Jahren die attraktivsten Anlagechancen böten. Die meisten heimischen Anleger investieren demnach sowohl in sektorübergreifende (78 %) als auch spezifische Fonds (63 %). Internationale Investoren gäben übergreifenden Fonds (71 %) den Vorzug.Panregionale Lateinamerikafonds seien bei allen das beliebteste Instrument. Mehr als zwei Drittel der Anleger sind in solchen Fonds engagiert. Die Hälfte sei in Länderfonds engagiert. Fonds mit Hauptsitz in der Region würden von internationalen Investoren am häufigsten gewählt. Internationale und heimische Investoren verfolgten bei Direktinvestitionen in Lateinamerika unterschiedliche Ansätze. Internationale Anleger setzten mehrheitlich bei Direktinvestments eine Co-Investition mit heimischen Fonds vor. Bei regionalen Adressen sei eine Co-Investition ebenso wahrscheinlich wie ein eigenes Engagement.