Private Equity schwimmt im Geld

Kristallkugel für 2018: Hohe Bewertungen und schwieriger Zugang zu Akquisitionszielen fordern heraus

Private Equity schwimmt im Geld

Der Druck auf Private Equity steigt, die von Investoren zugesagten Mittel einzusetzen: In das neue Jahr sind die Fonds global mit noch zur Verfügung stehenden gut 1 Bill. Dollar gegangen. Die Aktivitäten für neue Buy-outs halten damit nicht Schritt.wb Frankfurt – Private Equity kann sich vor institutionellem Geld kaum retten und sucht mit prall gefüllten Fonds nach Investments. Nach Angaben des Datendienstleisters Preqin hat das Volumen an Mittelzusagen zum Jahresende 2017 die Marke von 1 Bill. Dollar überschritten. Den größten Kapitaltopf hat Apollo aus den USA 2017 mit 24,7 Mrd. Dollar geschlossen – dies ist der größte Private-Equity-Fonds bisher überhaupt. Drei weitere Initiatoren sollten dieses Volumen locker übertreffen: Softbank mit ihrem Vision Fund, der 93 Mrd. Dollar zum Ziel hat, sowie China Structural Reform Fund mit etwa 52 Mrd. Dollar und der staatliche chinesische Venture Investment Fund mit 30 Mrd. Dollar. Und Blackstone sammelt 40 Mrd. Dollar für Infrastrukturinvestments ein. Allein im vierten Quartal wurden den Angaben zufolge 162 Mrd. Dollar in 261 Fonds eingeworben. Deals halten nicht SchrittDie Deal-Aktivitäten halten mit dem Fundraising nicht mit: An die 4 300 Buy-outs kommen 2017 laut Preqin auf ein in etwa stagnierendes Volumen von nahezu 350 Mrd. Dollar. An der Spitze liegt der Verkauf des Speichergeschäfts von Toshiba an ein Konsortium um Bain Capital, Apple, Dell und eine Reihe weiterer Investoren für 18 Mrd. Dollar; es ist zugleich der größte Buy-out, den es in Asien bis dato gegeben hat. Die Exits aus den Fonds sind dagegen das dritte Jahr hintereinander gefallen: auf unter 1 500 im Volumen von 250 Mrd. Dollar.Im “Kristallkugel”-Report des Datendienstleisters Pitch Book nennen befragte Fondsmanager die hohen Bewertungen, den schwierigen Zugang zu qualitativ attraktiven Assets und den Wettbewerb als wichtigste Herausforderungen 2018. Zugang zu Finanzierung, Regulatorik und politische Ungewissheit stufen sie mit einer deutlich geringeren Relevanz ein. Das hohe Niveau an “Trockenpulver” halten sie neben der Wirtschaftslage für einen der wichtigsten Treiber. Gesundheit und Technologie trauen die Profis der Zunft unter den Branchen die besten Perspektiven im neuen Jahr zu. Immerhin 68 % der Befragten rechnen damit, die Eigenkapitalanteile in Deals 2018 zu erhöhen. Banken stehen für 40 % der antizipierten Fremdfinanzierungsquellen, Mezzanine für 3 %.Venture Capital ist 2017 auf Rekordjagd gewesen und die Perspektiven für das neue Jahr sind ebenso positiv. Laut Preqin wird im alten Jahr das bisherige Hoch von 2015 übertroffen mit an die 12 000 Deals im Volumen für addiert 190 Mrd. Dollar. Auf Software entfällt mit 26 % die größte Zahl, auf Internet-Start-ups mit 24 % das größte Volumen. Unter den Exits führt in Europa der Börsengang von Delivery Hero.