Private Equity sucht Exits per IPO
cru Frankfurt – Private-Equity-Fonds in Deutschland werden in der nächsten Zeit häufiger als bisher den Börsengang als Weg zum Ausstieg aus einigen milliardenschweren Unternehmensbeteiligungen wählen. “Einige der Übernahmen aus den Jahren 2015 bis 2017, die jetzt reif für den Exit werden, sind oft so groß, dass sie nicht allesamt für einen Weiterverkauf an einen einzelnen Finanzinvestor in Frage kommen”, sagte Christian Wagner, Managing Director der Investmentbank Morgan Stanley, der Börsen-Zeitung. Zumal die Unternehmen seit der Übernahme häufig ihren Wert verdoppelt haben.Die Pipeline für IPO-Kandidaten aus Private-Equity-Besitz ist voll. Die Parfümeriekette Douglas und der Industriegasespezialist Messer + Linde mit einem Wert von 3,2 Mrd. Euro gelten als Kandidaten aus dem Portfolio des britischen Beteiligungsfonds CVC. Ein weiteres Beispiel ist der auf Tarnkappen-Enttarnung spezialisierte Rüstungskonzern Hensoldt, den Airbus 2017 an KKR verkaufte und der noch vor dem Sommer an die Börse kommt. Mandatiert sind Deutsche Bank, Bank of America und J.P. Morgan, die Bewertung wird auf 2,5 Mrd. Euro taxiert. Auch der von der Familie Näder beherrschte Orthopädietechnikspezialist Ottobock, an dem sich 2017 die schwedische Private-Equity-Gesellschaft EQT für geschätzte 600 Mill. Euro mit 20 % beteiligte, steht vor der Börsenreife. Auch Carlyle ist gerade dabei, den Berliner Spezialchemiekonzern Atotech in New York an die Börse zu bringen.Ein sicherer IPO-Kandidat ist der Wissenschaftsverlag Springer Nature aus dem Portfolio des Finanzinvestors BC Partners – mandatiert sind Goldman Sachs und Morgan Stanley. Ebenfalls aus dem BC-Partners-Portfolio strebt möglicherweise der 2017 für 2,6 Mrd. Euro erworbene Keramikspezialist Ceramtec bald einen Börsengang an. Gleichzeitig sucht Bain den Exit beim Aufzugskomponentenhersteller Wittur. Auf ein IPO steuert wohl auch der Folienhersteller Klöckner Pentaplast des Distressed-Finanzinvestors Strategic Value Partners zu. – Bericht Seite 7