Private Equity wird transparenter

Umfrage von Coller Capital: Investoren streuen Portfolio stärker

Private Equity wird transparenter

cru Frankfurt – Die stark gestiegene Zufriedenheit der institutionellen Investoren mit der Transparenz ihrer Private-Equity-Manager zeigt, dass die Finanzkrise vor zehn Jahren nachhaltige Veränderungen in der Finanzinvestoren-Branche ausgelöst hat. Das geht aus der Umfrage des Sekundärmarkt-Private-Equity-Fonds Coller Capital unter institutionellen Investoren hervor. Die “Limited Partners” erhöhen den Ergebnissen zufolge die Anzahl ihrer Private-Equity-Manager-(“General Partner”)-Beziehungen.Die Investoren wollen also ihr Private-Equity-Portfolio diversifizieren, während sie zugleich erwarten, dass die Kapitalzusagen sich verstärkt auf die ohnehin schon großen Fonds konzentrieren werden. Das zeigt: In der Branche ist unabhängig von Corona viel Bewegung. “Viele Investoren sind auf der Suche nach kleineren Managern, um Outperformance zu bekommen”, sagt Michael Schad, Head of Investment Management bei Coller Capital in London. Dass Nachhaltigkeitskriterien (ESG) und Klimawandel in Europa größer geschrieben werden als in den USA – ein weiteres Ergebnis der Umfrage -, überrascht nicht, ebenso wenig die zunehmende Sorge vor geopolitischen Spannungen.Coller Capital mit Sitz in London ist weltweit einer der größten Akteure im Private-Equity-Sekundärmarkt, das heißt, die Firma erwirbt Portfolios aus Positionen in Private-Equity-Primärfonds wie KKR und in nicht börsennotierten Unternehmen von den ursprünglichen Investoren wie Banken, Pensionsfonds, Versicherungen oder Stiftungen. Dazu legt sie ihrerseits Fonds auf, der aktuelle ist gut 7 Mrd. Dollar schwer. Auf jeden einzelnen Investor entfallen im Schnitt rund 40 Mill. Dollar. Globales BarometerColler Capital veröffentlicht halbjährlich eine weltweite Umfrage unter institutionellen Investoren, das “Global Private Equity Barometer”, das in der Branche Beachtung findet. Demnach hat die Zufriedenheit der institutionellen Investoren (Limited Partners) mit der Transparenz ihrer Private-Equity-Manager (General Partners) hinsichtlich Information und Kommunikation sehr deutlich zugenommen. In den Jahren nach der globalen Finanzkrise waren nur zwei von fünf Investoren mit der Transparenz ihrer Manager zufrieden, heute sind es vier von fünf Limited Partners. Geopolitik im BlickViele Private-Equity-Investoren glauben, dass die steigenden geopolitischen Spannungen in den nächsten Jahren einen wesentlichen Einfluss auf die Asset-Allokation in Private-Equity- und Venture Capital-Fonds haben werden. Viele erwarten zudem ein höheres politisches Risiko in den aufstrebenden Private-Equity-Märkten, insbesondere in Russland, China, im Nahen Osten und Nordafrika sowie in Lateinamerika. Südostasien und Indien werden als politisch weniger riskant angesehen.