Prognose von Stabilus reicht Investoren nicht
wb Frankfurt – Der Autozulieferer Stabilus weiß schon jetzt, wo sein Umsatz am Ende des nächsten Geschäftsjahres (30. September) liegt: 865 Mill. Euro, das entspricht einer Wachstumsrate von 17 %. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) sollen daraus bereinigt 13 bis 14 % Marge hängen bleiben. Das hat der operativ von Koblenz aus geführte SDax-Konzern zu Wochenbeginn mitgeteilt. Investoren reicht das nicht: Die Aktie gab zu Wochenbeginn anfänglich um 5,5 % nach und ging mit – 1 % bei 47 Euro aus dem Handel. In der vorigen Woche hatte der Kurs fast das Anfang Oktober erreichte Rekordhoch von 53,77 Euro genommen. Seit dem IPO im Mai 2014 war der Kurs um den Faktor 2,5 gestiegen.CFO Mark Wilhelms führt die Rentabilitätssteigerung – bisher waren es 12 bis 13 % – auf die Zukäufe zurück. Der Anbieter von Gasfedern, Dämpfern und elektromechanischen Antrieben hatte im Sommer von SKF für 339 Mill. Dollar ACE, Hahn Gasfedern, Fabreeka und Tech Products erworben. Der Konzernumsatz stieg 2015/16 nach noch nicht testierten Angaben um 20,6 % auf 737,5 Mill. Euro. Das organische Wachstum ohne Berücksichtigung von Währungsumrechnungen betrug den Angaben zufolge 14,2 %. Die erworbenen Unternehmen trugen erst vom letzten Quartal des Turnus zum Konzernabsatz bei.Der Gewinn liege bei 48 Mill. nach 17 Mill. Euro zuvor. Zur Ausschüttung werden keine Angaben gemacht. Erklärte Politik ist es, eine Dividende zwischen 20 und 40 % des Jahresgewinnes vorzuschlagen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um knapp ein Viertel auf 133,3 Mill. Euro. Mit 98,8 Mill. Euro liegt das bereinigte Ebit um 30 % über dem Vorjahreswert und die Marge stieg – auch bedingt durch die Konsolidierung der Zukäufe – von 12,5 auf 13,4 %.Automotive zog um 18,7 % auf 515 Mill. Euro an. Nachfrageplus für die elektromechanischen Antriebe beruhe auf zusätzlichen Fahrzeugplattformen, die erstmals beliefert wurden, sowie den weltweiten Trends zu SUVs und Komfortfunktionen. Die Umsätze mit Powerise kletterten um 40 % auf 195 Mill. Euro. Das Geschäft mit Autogasfedern wuchs um 8,7 % auf 320 Mill. Euro und damit stärker als der globale Automarkt, der um 3,5 % stieg. Der Umsatz im Industriegeschäft stieg mit 25,5 % auf 222 Mill. Euro deutlich. Die neu erworbenen Produktgruppen zur Dämpfungs- und Schwingungstechnik trugen für die drei Monate 22,5 Mill. Euro zum Volumen bei.