Kernfusion

Proxima Fusion erweitert Seed-Runde

Das Münchener Start-up will den Menschheitstraum einer sauberen und nahezu unerschöpflichen Energiequelle mit einem sogenannten Stellarator Wirklichkeit werden lassen. Von Investoren ist es dafür mit 7,5 Mill. Euro ausgestattet worden.

Proxima Fusion erweitert Seed-Runde

Proxima Fusion
erweitert Seed-Runde

Münchener Kernfusions-Start-up holt insgesamt 7,5 Mill. Euro

kro Frankfurt

Das Münchener Kernfusions-Start-up Proxima Fusion, eine im Januar erfolgte Ausgründung aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, hat in einer erweiterten Seed-Finanzierungsrunde 7,5 Mill. Euro eingesammelt. Bei dem Funding sind neue Investoren eingestiegen, darunter der Visionaries Tomorrow Fund des Unternehmer- und Investorenduos Robert Lacher und Sebastian Pollok, Achleitner Ventures, Bosch Holding sowie die Flixbus-Gründer Daniel Krauss, André Schwämmlein und Jochen Engert. Zuvor hatten sich unter anderem bereits die Münchener VC-Firma UVC Partners sowie der High-Tech Gründerfonds beteiligt.

Proxima Fusion arbeitet an der Entwicklung eines sogenannten Hochleistungs-Stellarators, bei dem es sich um einen von zwei bislang besonders aussichtsreichen Bautypen für Fusionskraftwerke handelt. Der andere Typ nennt sich Tokamak. Ein solcher wird derzeit in Südfrankreich entwickelt.

In Fusionskraftwerken soll durch die Verschmelzung von Atomkernen Energie gewonnen werden - so wie in der Sonne. Das würde theoretisch eine sichere, emissionsfreie und nahezu unerschöpfliche Art der Energiegewinnung darstellen, bei der wenig bis gar kein Atommüll anfällt. Wissenschaftler arbeiten schon seit vielen Jahrzehnten daran. Die Unternehmensberatung Strategy& hatte jüngst ein Positionspapier veröffentlicht, wonach die Technologie in zehn bis fünfzehn Jahren einsatzreif sein könnte.

Kraftwerksbau bis 2031

Das Team von Proxima Fusion hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2031 ein Kraftwerk zu bauen, das mehr Energie produziert als es verbraucht. "Wir haben die Absicht, mit Proxima Fusion einen europäischen Champion für saubere Energie aufzubauen", sagte Francesco Sciortino, CEO und Mitgründer des Start-ups.

Damit steht das Start-up nicht allein da. Weltweit arbeiten Dutzende Jungunternehmen an der Fusionsenergie, wobei die Musik in finanzieller Hinsicht hauptsächlich in den USA spielt. Laut der Unternehmensberatung Strategy& sind mehr als die Hälfte der neun finanzstärksten Fusions-Start-ups in den Vereinigten Staaten und Kanada zu finden, zwei kommen zudem aus Großbritannien.

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