Prozess gegen Mercedes-Benz-Group startet
Prozess gegen Mercedes-Benz startet
dpa-afx Stuttgart
Im Zusammenhang mit möglichem Diesel-Abgasbetrug haben Anleger vor mehr als drei Jahren eine millionenschwere Klage gegen Mercedes-Benz eingereicht, nun beginnt der Prozess gegen den Stuttgarter Autobauer. Der 20. Zivilsenat wird am Mittwoch zum ersten Mal über die Klage verhandeln, teilte das Oberlandesgericht mit. Der Prozessauftakt sei als Organisationstermin geplant, um mit den Parteien unter anderem die Strukturierung der Verfahrensführung zu besprechen.
Der Musterkläger in dem Prozess wird von der Kanzlei Tilp vertreten. Insgesamt haben sich dem sogenannten Kapitalanleger-Musterverfahren nach früheren Angaben der Tübinger Rechtsanwälte eine große Anzahl privater sowie mehr als 200 institutionelle Anleger angeschlossen, darunter Banken, Versicherungen und Pensionsfonds. Zusammengenommen fordern sie rund 900 Mill. Euro Schadenersatz von der Mercedes-Benz Group AG.
Mercedes-Benz weist Vorwürfe zurück
Die Investoren werfen dem Autobauer in der Klage vor, kapitalmarktrechtliche Pflichten verletzt zu haben. Das Unternehmen stellte sich gegen die Vorwürfe. "Wir halten die Ansprüche für unbegründet", sagte ein Sprecher.
Der Vorwurf in der Klage lautet, Mercedes-Benz habe dem Kapitalmarkt die Verwendung von illegalen Abschalteinrichtungen in seinen Diesel-Fahrzeugen sowie die damit verbundenen Risiken und Kosten verschwiegen und die Investoren über die wahren Umstände getäuscht.
Zwischen dem 10. Juli 2012 und dem 20. Juni 2018 sei der Aktienkurs der früheren Daimler AG von mehr als 90 Euro auf unter 60 Euro gefallen. Die dadurch erlittenen Schäden seien Gegenstand der Klagen, hieß es damals.