RUND UM DEN AUTOSALON

PSA konzentriert sich auf Restrukturierung

CEO Tavares will sparen und VW näher kommen

PSA konzentriert sich auf Restrukturierung

wü Paris – Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën sieht nach mehreren Jahren Krise wieder Licht am Ende des Tunnels. “Wir waren sehr erfreut über die Halbjahresergebnisse”, sagte Konzernchef Carlos Tavares auf der Pariser Automesse. “Das will ich nutzen, um unsere Mitarbeiter zu motivieren.” Tavares hat das Ruder bei PSA im Frühjahr übernommen. Zusammen mit den zwei neuen Großaktionären, Dongfeng aus China und dem französischen Staat, und an der Seite der Erbenfamilie Peugeot will er nach einer Kapitalerhöhung über 3 Mrd. Euro wieder durchstarten: “Alle drei Großaktionäre haben dasselbe Ziel wie ich, nämlich den Konzern wieder nach vorn zu bringen”, sagte Tavares.Der CEO setzt dabei auf die Reduzierung der Modellpalette von 45 auf 26, auf eine stärkere Abgrenzung der Marken Peugeot und Citroën, bei denen es bisher oft zu Überschneidungen kam, sowie auf den chinesischen Markt. “Das Gute ist, dass Sie die Verkleinerung der Modellpalette gar nicht bemerken werden”, sagte er in Richtung Verbraucher. PSA werde unrentable Modelle aufgeben, um sich auf höherwertige Segmente zu konzentrieren. Tavares will deutschen Premiumherstellern näher kommen. Dabei denkt er für Peugeot an VW und für DS an Audi.DS, seit Juni eine eigenständige Marke, präsentiert auf der Pariser Messe das Konzeptauto “Divine”. Dessen Heck erinnert an den Rückenpanzer eines Drachen. “Wir versuchen, uns von den deutschen Premiumherstellern zu unterscheiden”, erklärte PSA-Chefdesigner Jean-Pierre Ploué. “Wir wollen uns auf das Erbe des französischen Know-how im Luxussegment beziehen. Das soll sich in jedem Detail widerspiegeln.” Tavares schätzt, dass es 20 bis 30 Jahre dauern wird, DS als Premiummarke zu etablieren.Tavares stellt klar: “Erstmal hat jetzt die Sanierung des Unternehmens Priorität.” Voraussetzung etwa für das Eingehen neuer Partnerschaften sei die erfolgreich abgeschlossene Restrukturierung. Diese sei erreicht, wenn PSA auf eine operative Marge von mindestens 2 % komme. Diese Marge strebt Tavares für 2018 an, mittelfristig aber 5 %. Um das zu erreichen, will er Kosten senken. Zuletzt gab PSA mehr als 15 % des Umsatzes für Löhne aus – üblich sind in der Industrie sonst um die 11 %. PSA möchte den Anteil deshalb bis 2016 auf 12,5 % verringern.