PSA-Tochter Opel findet keinen Halt
dpa-afx/scd Frankfurt – Der Autobauer Opel hat im vergangenen Jahr mehr als ein Drittel seines Absatzes verloren. Die deutsche Tochter des französischen PSA-Konzerns verkaufte gemeinsam mit der britischen Schwestermarke Vauxhall noch 632 687 Autos weltweit, wie der Konzern am Donnerstag berichtete. Das war im Vergleich zum Jahr 2019 ein im Marktvergleich überdurchschnittlicher Rückgang um 35,0 %. Sämtliche Marken des PSA-Konzerns verzeichneten einen vor allem von der Coronakrise verursachten Absatzrückgang um knapp 28 % auf 2,51 Millionen Autos. Zum Vergleich: Bei den deutschen Autobauern BMW, Daimler und Volkswagen betrugen die Rückgänge lediglich zwischen 7 und 15 % und fielen damit deutlich geringer aus (vgl. BZ vom 13. und 14. Januar). Ausgedünntes AngebotNeben den Folgen der Pandemie nannte Opel die Umstrukturierung seines Angebots als wesentlichen Grund für die Absatzverluste. So wurden im Laufe des Jahres 2020 fünf Modelle aus dem Programm genommen, die noch auf der Technik des früheren Mutterkonzerns General Motors beruhten und klimatechnisch nicht als zukunftsfähig galten. Von diesen Modellen waren 2019 noch mehr als 150 000 Einheiten verkauft worden, erläuterte ein Sprecher. Zudem konzentriere man sich stärker auf profitable Vertriebskanäle, hieß es. In Deutschland ist der Marktanteil im vergangenen Jahr auf 5 % geschrumpft. Die Neuzulassungen sackten um 32 % ab, während der Gesamtmarkt nur um 19 % nachgab.Allerdings gab es nicht nur schlechte Nachrichten für die Marke mit dem Blitz und ihre französische Mutter. Der PSA-Konzern hat nach eigenen Angaben die durchschnittlichen CO2-Emissionen der verkauften Fahrzeuge weiter gesenkt und wie angekündigt die europäischen Zielwerte erfüllt. Dies sei mit Optimierungen im Bereich Verbrenner und mit einem starken Absatzplus bei elektrifizierten Modellen erreicht worden. Die größten Absatzverluste erlitt Opel/Vauxhall auf seinem Kernmarkt Europa mit einem Rückgang um 38,3 %. Im Verkaufsgebiet Mittlerer Osten und Afrika zogen die Verkäufe von einem sehr niedrigen Niveau kommend hingegen stark an – um knapp 50 %. Hier profitiert Opel von neu erschlossenen Märkten und Synergien mit den Konzernschwestern Peugeot und Citroën.